Das Geiseldrama in der algerischen Wüste ist nach drei Tagen beendet worden – mit einem weiteren Blutbad. «Es ist vorbei, der Angriff ist beendet, und das Militär räumt auf dem Gelände jetzt die Minen», sagte ein Insider, der mit der Militäraktion vertraut ist.
Seit Mittwoch in der Hand der Islamisten
Bei der Militäraktion gegen die Geiselnehmer in der algerischen Wüste wurden insgesamt 55 Menschen getötet. 23 Geiseln seien ums Leben gekommen, gab das algerische Innenministerium am Samstagabend bekannt. Über die Nationalitäten wurde nichts mitgeteilt. Ausserdem seien 32 Terroristen getötet worden. 685 algerische Arbeiter und 107 ausländische Kräfte hätten befreit werden können.
Die Anlage In Amenas im Osten Algeriens war am Mittwoch von schwer bewaffneten Islamisten besetzt worden. Am Donnerstag griff das Militär erstmals an. Beim Sturm am Samstag wurden nach einem Bericht der algerische Nachrichtenagentur APS alle verbliebenen elf Terroristen getötet. Zuvor sollen die Islamisten sieben ausländische Geiseln umgebracht haben. Laut algerischem Radio hatten die Terroristen versucht, einen Teil der Anlage in Brand zu setzen.
Feiger Mord
Die algerische Armee verteidigte ihr umstrittenes Vorgehen. «Der Einsatz ist die Antwort auf eine Entscheidung der Terroristen gewesen, alle Geiseln zu töten und ein wahres Massaker anzurichten», zitierte die Tageszeitung «El-Khabar» einen Armeesprecher.
Frankreichs Präsident François Hollande sieht sich durch das blutige Geiseldrama im Kampf gegen den Terrorismus bestärkt. Er verurteilte den Tod der Geiseln am Samstag als feigen Mord.
Einsatz vom Ausland kritisiert
Die algerische Armee verteidigte die umstrittene Militärintervention. «Der Einsatz ist die Antwort auf eine Entscheidung der Terroristen gewesen, alle Geiseln zu töten und ein wahres Massaker anzurichten», sagte ein Armeesprecher. Zuvor hatte die algerische Führung versichert, sie werde nicht mit den Militanten verhandeln.
US-Verteidigungsminister Leon Panetta sagte: «Al-Kaida muss wissen, dass es keinen Fluchtpunkt gibt – nicht in Algerien, Mali oder sonst wo. Wir werden keine Verstecke zulassen, von wo aus solche terroristischen Akte ausgeführt werden können.»