Seit über 20 Jahren macht Dieudonné Mbala Mbala als Komiker in Frankreich von sich reden. Im Laufe der Zeit wurden seine Witze immer ungeniessbarer.
So bezeichnete er die Gedenkfeier der Ausschwitzbefreiung als «Pornografie des Gedenkens». Er trat mit dem Holocaust-Leugner Robert Faurisson auf der Bühne auf. Und er gab unlängst zu verstehen, dass jüdische Journalisten in die Gaskammern gehörten.
Wegen rassistischen Äusserungen wollen fünf Städte in Frankreich seine Tournee verbieten – allen voran Nantes, der Ort des ersten Auftrittes. Und in buchstäblich letzter Sekunde hatten die Behörden schliesslich Erfolg. Die Tournee «Die Mauer» kann heute nicht gestartet werden. Das hat das höchste Verwaltungsgericht entschieden.
Aus Sicht der Regierung macht er keine Kunst
Frankreichs Innenminister Manuel Valls hatte am Montag einen Rundbrief an die Präfekten mit Hilfestellungen für ein Auftrittsverbot versandt. Valls sieht in den Auftritten nicht künstlerische Veranstaltungen, sondern «politische Versammlungen, in denen Dieudonné seinen Hass» gegen Juden verbreite.
Die Regierung versuchte in jüngster Zeit verstärkt, gegen den Provokateur vorzugehen. Dieudonné ist in der Vergangenheit bereits wegen Anstiftung zu Hass und rassistischen Äusserungen zu insgesamt 65'000 Euro verurteilt worden.
Sein Lied «Shoananas» banalisiert mit einer Verbindung der Wörter «Shoah» und «Ananas» den Völkermord. Bekannt ist auch die Geste «Quenelle», die von Gegnern als verkappter Hitlergruss verstanden wird. Der Gruss diente auch als Symbol einer antizionistischen Partei, für die Dieudonné 2009 bei den Europawahlen antrat.