Die Schliessung des alten griechischen Staatssenders ERT am 11. Juni 2013 war eine der dramatischsten und spektakulärsten Massnahmen, mit denen Griechenland seinen Sparauftrag erfüllen wollte.
Die damalige griechische Regierung unter Führung der konservativen Nea Dimokratia hatte damit nicht nur in der Bevölkerung für grossen Unmut gesorgt. Kritik hagelte es auch von der Europäischen Rundfunkunion EBU.
Nachfolgesender viel kleiner
Mit der Wiederbelebung des Senders am Donnerstagmorgen hat der neue linke Regierungschef Alexis Tsipras eines seiner Wahlversprechen erfüllt. Das Gesetz dafür hatte das griechische Parlament Ende April gutgeheissen. ERT strahlt neben drei Fernsehprogrammen auch mehrere Radioprogramme aus.
Bei der Schliessung entliess die damalige griechische Regierung alle 2600 Mitarbeiter oder schickte sie in Pension, um den Staatshaushalt zu verschlanken. Einige von ihnen fanden beim Nachfolgesender Nerit Unterschlupf. Dieser ging im Mai 2014 auf Sendung und beschäftigt nur noch rund 800 Journalisten und Techniker. Nun soll er wieder in ERT aufgehen.
Gebühr finanziert Betrieb
Alle entlassenen ERT-Mitarbeiter wurden nun wieder eingestellt. Damit sei die Zahl der Angestellten auf etwa 1650 gestiegen, berichteten griechische Medien. Finanziert wird der neue Staatssender durch eine monatliche Gebühr von drei Euro pro Haushalt.