Sie schien das neue Gesicht von Pegida zu werden, nachdem Vereinschef Lutz Bachmann wegen hetzerischer Parolen auf Facebook zurückgetreten war: Jetzt hat Sprecherin Kathrin Oertel ihr Amt niedergelegt. Zusammen mit vier weiteren Mitgliedern des Organisationsteams.
Streit um die Rolle des ehemaligen Pegida-Chefs
Grund für das Zerwürfnis in der Pegida-Spitze soll laut Recherchen des Magazins «Stern» die Rolle des abgetretenen Lutz Bachmann sein. Trotz seines Facebook-Auftritts in Hitler-Pose wolle sich dieser entgegen seiner Ankündigung offenbar doch nicht ganz aus der Bewegung zurückziehen. Eine Stellungnahme von Kathrin Oertel (37) soll es erst morgen geben.
Pegida selber schreibt auf der Website des Bündnisses von einer Auszeit der Sprecherin aufgrund massiver Anfeindungen und beruflicher Nachteile. Ähnlich werden die weiteren Rücktritte begründet.
Der ebenfalls aus der Pegida-Führung zurückgetretene Wirtschaftsberater Bernd-Volker Lincke bestätigt jedoch die Version des «Stern»: «Ich kann und will mich mit den Äusserungen von Lutz Bachmann nicht identifizieren.» Neben seinem Auftritt im Hitler-Look hatte Bachmann Asylbewerber als «Dreckspack», «Viehzeug» und «Gelumpe» bezeichnet. Bereits seit zwei Wochen soll es im zwölfköpfigen Führungsteam wegen der Rolle Bachmanns gebrodelt haben.
Krisensitzung zur Zukunft von Pegida in Deutschland
Wie es mit Pegida in Deutschland weitergehen soll, ist angesichts der Rücktritte und Uneinigkeiten innerhalb der Führung völlig offen. Laut dem «Stern» war für Mittwoch Nachmittag eine Krisensitzung anberaumt. Die für kommenden Montag in Dresden geplante Demonstration hat Pegida laut einem Vertreter der Stadt abgesagt.