Mindestens 60 Menschen starben am Sonntagabend bei einem Bombenanschlag auf eine Bar und ein Bordell in der Stadt Mubi im Osten Nigerias. Offenbar befanden sich die Anschlagsziele in unmittelbarer Nähe einer Militärbasis. Dort ist eine Sondereinheit der nigerianischen Armee stationiert, das «Special Operations Battalion», das auf den Kampf gegen Boko Haram spezialisiert ist. Die Soldaten gehörten zu den Stammgästen in der Bar.
Bei einer weiteren Bombenexplosion, ebenfalls am Sonntagabend in Mubi, soll es mindestens 40 Tote gegeben haben. Der Anschlag zielte auf Fussballfans, die nach einem Spiel das Feld verliessen. Ein Augenzeuge berichtete, der Sprengsatz sei in der Menschenmenge gezündet worden, als Fans auf dem Heimweg gerade über den Platz liefen. Auch dieser Anschlag wird der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zugeschrieben.
Italienische Priester frei
Schon am Samstagmorgen sind bei Überfällen auf drei Dörfer in Nordnigeria mindestens 42 Menschen getötet worden. Die mit Sturmgewehren und Sprengstoff bewaffneten Angreifer seien auf Lastwagen in die Dörfer Kanari, Wazarde und Gula eingedrungen, berichtet die Zeitung «Vanguard». Das Schiessen habe etwa sieben Stunden gedauert, so ein Zeuge. Niemand habe sich den Tätern entgegengestellt.
Unterdessen liess die Boko Haram in Kamerun zwei italienische Priester und eine kanadische Nonne frei, die sie am 4. April in Nordkamerun verschleppt hatte. Sie seien über den Militärstützpunkt Marua in die Hauptstadt Jaunde gebracht worden, berichtete das Staatsfernsehen. Die Freilassung wurde vom italienischen Aussenministerium bestätigt. Ob Lösegeld gezahlt wurde, blieb unklar.
40 Islamisten getötet
Kurz nach der Freilassung der Geistlichen entbrannte im Norden von Kamerun ein Gefecht zwischen Militäreinheiten und einem Boko-Haram-Trupp, in dessen Verlauf mindestens 40 Mitglieder der Terrorgruppe getötet wurden.