Die Gespräche fanden auf höchster Ebene statt. Argentiniens Wirtschaftsminister Axel Kiciloff kam eigens nach New York, um mit den Hedgefonds zu verhandeln. Anstelle eines Happy Ends gab's jedoch harte Vorwürfe.
«Wir haben den Geier-Fonds dasselbe Angebot gemacht wie allen anderen Gläubigern», erklärte ein verärgerter Kiciloff vor den Medien. Doch sie würden auf den vollen Preis für ihre Staatsanleihen bestehen.
Argentinien will alle Gläubiger bedienen
Andere Gläubiger hatten im Zuge der Umschuldung nach der Staatspleite 2001 auf einen Teil ihrer Forderungen verzichtet. Dabei begab sich Argentinien freiwillig unter amerikanisches Recht. Vor einigen Wochen entschied dann ein US-Gericht, dass diese Gläubiger kein Geld ausbezahlt erhalten dürfen, solange die Hedgefonds nicht den vollen Wert für ihre Anleihen erhalten.
Argentinien wolle alle seine Gläubiger bedienen, bekäftigte Argentiniens Wirtschaftsminister. «Das geht aber nur, wenn die Bedingungen dafür im Einklang mit unseren nationalen Gesetzen stünden», so Kiciloff.
Nicht alle sehen das so. Und in den letzten Tagen gab es Ansätze für Lösungen, die tatsächlich im Einklang mit den Gesetzen Argentiniens gestanden wären.
Konsequenzen bald konkret spürbar
Mit der Nichteinigung innerhalb der gegebenen Frist ist Argentinien zumindest technisch pleite. Zum zweiten Mal innert 13 Jahren.
Falls nicht bald doch noch eine Lösung gefunden wird, dürfte diese Pleite im wirtschaftlich schon angeschlagenen Argentinien auch faktisch spürbar werden – in Form eines geringeren Wirtschaftswachstums etwa und einer sehr hohen Teuerung.
Von den Finanzmärkten bleibt Argentinien ausgeschlossen. Bereits für heute Donnerstag wird damit gerechnet, dass die argentinische Börse durchgeschüttelt