Nach wochenlangen verlustreichen Gefechten haben sich die pro-russischen Kräfte aus der Separatisten-Hochburg Slawjansk zurückgezogen. Rebellen-Kommandant Igor Strelkow und ein «Grossteil» der aufständischen Kämpfer seien aus der Stadt im Osten des Landes geflohen, erklärte Innenminister Arsen Awakow auf Facebook.
Zivilisten hätten die verwaisten Kontrollpunkte übernommen und die von den Separatisten zurückgelassenen Waffen und schusssicheren Westen zusammengetragen, erklärte Awakow.
Strelkow hatte sich am Freitag an die Regierung in Moskau gewandt und gewarnt, seine Milizen könnten die Anfang April eroberte Stadt ohne russische Hilfe nicht mehr lange halten. Die Regierungstruppen hatten ihre Offensive in der Ostukraine nach dem Ablauf einer einseitigen Waffenruhe am Dienstag wieder aufgenommen.
Offenbar verliessen bewaffnete Separatisten auch die 15 Kilometer entfernte Stadt Kramatorsk. In mehreren Bussen fuhren die Männer weiter nach Donezk.
Verhandlungen ungewiss
Über ein ursprünglich für diesen Samstag angedachtes Krisentreffen unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) herrscht Unklarheit. Sowohl die Führung in Kiew als auch Vertreter der Separatisten bekräftigten erneut ihre Bereitschaft.
Separatistenführer Andrej Purgin brachte als Ort erneut die weissrussische Hauptstadt Minsk ins Spiel. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte sich bereits zuvor zu Gesprächen bereiterklärt. Eine erneute einseitige Waffenruhe schloss er aber aus. Bis zum Nachmittag gab es keinen Hinweis auf mögliche Verhandlungen.