Wegen der Finanzkrise haben Millionen von Europäern nicht genug zu essen. Gäbe es keine Suppenküchen und Lebensmittelspenden, müssten sie an Hunger leiden. Das sagt eine Studie der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC).
Für 43 Millionen Menschen in Europa reicht das Geld nicht aus, um sich genügend Essen zu kaufen. Und 120 Millionen sind vor der Armut nicht mehr sicher.
Mehr Nahrungsmittel verteilt
Die Studie analysierte 42 Länder in Europa und Zentralasien. Bei 22 untersuchten Staaten ist ein starker Anstieg der Leute festzustellen, die von Hilfsorganisationen Lebensmittel beziehen. In den letzten drei Jahren stieg die Zahl um 75 Prozent. In Mitteleuropa sind es Spanien, Italien, Österreich und Frankreich, die hohe Zunahmen bei der Nahrungsmittelabgabe verzeichnen.
«Europa befindet sich in der grössten humanitären Krise seit sechzig Jahren», sagt IFRC-Generalsekretär Bekele Geleta. Obschon es in einigen wenigen Ländern Europas wirtschaftlich wieder besser gehe, seien anderswo Millionen Menschen wegen der Wirtschaftskrise in die Armut gefallen.
Weniger Spenden für Arme
Mit einer Kampagne will die IFRC die Bevölkerung Europas für das Thema sensibilisieren. Dabei geht es nicht zuletzt darum, wieder vermehrt Spender für die Bedürftigen in Europa zu finden. Denn «wir haben in Italien wegen der Krise zusehends Mühe, Spenden für die Armen zu bekommen», argumentiert der Präsident des italienischen Roten Kreuzes, Francesco Rocca.