Der Nigeria-Rückkehrer hat sich mit Fieber und anderen Symptomen in der Notaufnahme eines Spitals in einem Vorort von Toronto gemeldet. Dieses traf darauf die höchsten Sicherheitsmassnahmen und isolierte den Patienten.
Untersuchungen sollen nun zeigen, ob der Mann tatsächlich mit dem hochgefährlichen Ebola-Erreger infiziert ist, wie das Spital mitteilte.
Nigeria im Notstand
In Nigeria sind zwei weitere Ebola-Infektionsfälle bestätigt worden. Damit seien in dem westafrikanischen Land insgesamt neun Fälle registriert worden, teilte der Gesundheitsminister mit. In zwei Fällen verlief die Krankheit tödlich. Es gebe sechs weitere Verdachtsfälle, 139 Menschen stünden unter Überwachung.
Nigerias Präsident Goodluck Jonathan hat unterdessen den nationalen Notstand erklärt. Damit kann er verfassungsmässige Rechte wenn nötig ausser Kraft setzen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Menschenansammlungen zu meiden. So wollen die Behörden eine weitere Verbreitung der Krankheit verhindern. Zudem bewilligte der Präsident 1,9 Milliarden Naira (8,6 Millionen Euro) an Soforthilfe im Kampf gegen die Krankheit.
Der nationale Notstand gilt bisher schon in Sierra Leone und Liberia. In diesem westafrikanischen Land stellte die Regierung drei Städte unter Quarantäne und liess sie durch die Armee abriegeln.
Mehr zu Ebola
Das westafrikanische Guinea hat unterdessen seine Grenzen zu Sierra Leone und Liberia geschlossen. Ziel sei es, die Ausbreitung der Ebola-Epidemie zu stoppen, erklärte die Regierung in Conakry. Die Maßnahme sei in Absprache mit den beiden Nachbarstaaten ergriffen worden.
Für die WHO ein Notfall
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte die Ebola-Epidemie in Westafrika am Freitag zum internationalen Gesundheitsnotfall. Die Epidemie lasse sich nur mit Hilfe einer weltweiten Mobilisierung bekämpfen, warnte WHO-Chefin Margaret Chan. Es ist erst das dritte Mal, dass die WHO einen derartigen Notfall ausruft.
Der Ebola-Epidemie in Westafrika sind nach Angaben der WHO seit Anfang des Jahres fast eintausend Menschen zum Opfer gefallen, etwa 1800 Menschen infizierten sich.