Nach Angaben von Polizeisprecherin Luba Samri beteiligten sich hunderte Polizisten und Grenzsoldaten an der von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angeordneten Zwangsräumung des Palästinensercamps.
«Sie sind in unser Lager eingedrungen», bestätigte Abir Copty, eine der Organisatorinnen des Protests.
Hunderte Palästinenser protestieren
Mehr als 200 Palästinenser hatten am Freitag ihre Zelte in der sogenannten Zone E1 aufgeschlagen, in der die israelische Regierung den Bau einer Siedlung plant. Der Hügel liegt zwischen Ost-Jerusalem und der jüdischen Siedlung Maale Adumim. Würde der Hügel bebaut, würde der Zugang der Palästinenser nach Ost-Jerusalem deutlich erschwert.
Mit ihrem Zeltcamp kopierten die palästinensischen Aktivisten die Strategien jüdischer Siedler, die oftmals mit illegalen Aussenposten auf palästinensischem Boden vollendete Tatsachen schaffen.
Jaalon: Hamas und Abbas haben gleiche Ziele
Israels Vize-Ministerpräsident Mosche Jaalon hat sich wenige Tage vor den Wahlen gegen die Schaffung eines Palästinenserstaates ausgesprochen.
«Die Ziele von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sind die selben wie jene der Hamas», sagte er gemäss der Zeitung «Jerusalem Post» bei einem Wahlkampfauftritt. Die radikal-islamische Hamas spricht Israel das Existenzrecht ab.
«Meinetwegen auch 'Palästinensisches Reich'»
Jaalon machte sich auch über die Palästinenser lustig, die sich nach der Anerkennung durch die UNO in «Staat Palästina» umbenannt hatten: «Meinetwegen kann sich die palästinensische Autonomiebehörde auch 'Palästinensisches Reich' nennen».
Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte sich in der Vergangenheit zumindest verbal zur Zweistaatenlösung bekannt: Israel mit einem Palästinenserstaat als Nachbarn. Seine eigene Partei steht aber nicht zu diesem Ziel.