Man müsse sich darauf vorbereiten, dass in den Feuern Menschen ums Leben gekommen seien, sagte der australische Polizeichef Scott Tilyard.
Die Polizei gehe derzeit von Tür zu Tür in den am schlimmsten betroffenen Ortschaften Dunalley und Boomer Bay, um nach Vermissten zu suchen und auszuschliessen, dass es Tote gegeben habe.
Evakuation von 3000 Menschen
Am Samstag hatte die Polizei erklärt, dass in Dunalley, rund 55 Kilometer östlich der Hauptstadt Hobart, Schätzungen zufolge 30 Prozent der Gebäude durch die Brände zerstört wurden, darunter die Polizeiwache und eine Schule. Im nahe gelegenen Connelly's Marsh seien sogar rund 40 Prozent der Gebäude den Flammen zum Opfer gefallen.
Knapp 3000 Menschen mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden, viele Menschen hielten sich am Sonntag in Notunterkünften auf. Die Feuer wüteten vor allem östlich und westlich von Hobart und machten Strassen unpassierbar. Nach Angaben der Feuerwehr standen hunderte Kilometer Waldfläche unkontrolliert in Flammen. Betroffen waren demnach vor allem schwer zugängliche Gebiete.
Die starken Winde, welche die Brände weiter vorantrieben, liessen zunächst etwas nach, wodurch es den Einsatzkräften gelang, rund 20 aktive Feuer einzudämmen. Schon in einigen Tagen soll sich die Wetterlage mit heisseren Temperaturen laut Feuerwehr wieder verschlechtern.
Immer wieder Waldbrände
Weite Teile Australiens leiden derzeit unter einer Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad. In Hobart war der Freitag mit 41,8 Grad der heisseste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor rund 130 Jahren.
Premierministerin Julia Gillard sagte den Opfern der Buschbrände staatliche Unterstützung zu. Die Feuer wüten derzeit unter anderem auch in den Bundesstaaten Victoria, New South Wales und Queensland.
Im trockenen Klima Australiens gibt es immer wieder Waldbrände. Bei der schwersten derartigen Katastrophe der jüngeren Geschichte wurden im Februar 2009 bei Feuern rund um Melbourne 173 Menschen getötet und mehr als 400 verletzt. Rund 2000 Häuser fielen damals den Flammen zum Opfer.