Vor der Verbotenen Stadt in Peking, einem der meist besuchten Touristenziele Chinas, nahe des Regierungssitzes, starben bei einem noch nicht geklärten Unfall mit einem Geländewagen fünf Menschen. Neben den drei Autoinsassen kamen laut der Polizei ein philippinischer sowie ein chinesischer Tourist ums Leben.
Der Geländewagen raste nach Angaben der Polizei in die Menschenmenge, anschliessend sei er gegen eine antike Steinbrücke vor der Verbotenen Stadt gefahren und habe Feuer gefangen.
Mindestens 38 Verletzte
38 Personen auf dem Platz erlitten Verletzungen, es handelt sich um Polizisten und Touristen. Das gesamte Gebiet gehört zu den am besten bewachten und politisch heikelsten Plätzen Chinas.
Die verletzten Touristen und Polizisten wurden in nahe gelegene Spitäler gebracht. Woher die Touristen stammen, ist nicht bekannt. Über ihren Zustand machte die Polizei keine Angaben.
Gelände abgesperrt, Spuren beseitigt
Die Sicherheitsbeamten errichtete um die Unfallstelle eine Sichtschutzbarriere. Eine U-Bahn-Station in der Nähe des Eingangs zur Verbotenen Stadt wurde zeitweise gesperrt, ebenso die auf den Platz führenden Strassen. Zwei AFP-Reporter nahm die Polizei vorübergehend fest. Vor deren Freilassung löschten die Beamten Bilder von deren Kameras. Wenige Stunden nach dem Unglück war das Gelände geräumt, kaum etwas deutete noch auf den Zwischenfall hin.
Westlich des Tiananmen Platzes liegt die Grosse Halle des Volkes, Sitz des chinesischen Parlamentes. Wenige hundert Meter entfernt residiert Chinas Staatsführung auf dem abgeschirmten «Zhongnanhai»-Gelände. Entsprechend kochten nach dem Vorfall im Internet die Spekulationen über mögliche Hintergründe des Unfalls hoch.
Spekulationen über politisch motivierte Tat
In sozialen Online-Netzwerken wurde gemutmasst, die Fahrzeuginsassen wollten möglicherweise mit einer Protestaktion ein Zeichen setzen. Auch eine mögliche demonstrative Selbstverbrennung tauchte im Netz auf. Fotos zeigten ein brennendes Auto an der Jinshui-Brücke, unmittelbar vor dem Eingang zur Verbotenen Stadt. Mehrere Personen berichteten in Internet gar von einer Explosion. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bisher nicht.
Viele der Bilder wurden innerhalb weniger Minuten von der staatlichen Zensur wieder gelöscht.