Die Festnahme von Sidronio Casarrubias Salgado werde die Ermittlungen voranbringen, erklärte Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam. Der «oberste Anführer» der Guerreros Unidos sei am Donnerstag bei einer Kontrolle auf einer Autobahn zwischen Mexiko-Stadt und Toluca zusammen mit einem seiner engsten Vertrauten gefasst worden, sagte der Chefermittler Tomás Zerón.
Studenten an Bande übergeben
Generalstaatsanwalt Murillo Karam sagte, Casarrubias bestreite, die Ermordung der Studenten angeordnet zu haben. Der Drogenboss sei jedoch darüber informiert worden und habe nichts unternommen, um sie zu verhindern. Demnach wurden wegen der Tat insgesamt 36 Staatsbedienstete und 17 Mitglieder der Guerreros Unidos festgenommen.
Die 43 Studenten hatten am 26. September nach einer Spendenaktion in Iguala im Bundesstaat Guerrero mehrere öffentliche Busse für die Rückfahrt in ihre Universität gekapert, woraufhin Polizisten das Feuer eröffneten und sechs Menschen töteten. Anschliessend wurden die Studenten offenbar der Bande Guerreros Unidos übergeben, die enge Kontakte mit der örtlichen Polizei unterhalten soll.
Rund 50 Verdächtige wurden bislang festgenommen, darunter zahlreiche Gemeindepolizisten. Bei bereits in Massengräbern entdeckten Leichen handelte es sich laut Generalstaatsanwaltschaft nicht um die Vermissten. Bürgerwehren fanden nahe Iguala unterdessen neue Gräber. Forensiker untersuchen nun, ob die dort entdeckten Überreste von den vermissten Studenten stammen.