Atomstrom ist wichtig für Belgien. Doch das Land hat Probleme mit seinen Reaktoren. Einer nach dem anderen muss abgeschaltet werden. Nach der Abschaltung des Atomreaktorblocks Doel 4 befürchtet Belgien Probleme bei der Stromversorgung.
«Die Situation ist angespannt und wird nach und nach komplizierter werden, wenn der Winter kommt und die Temperaturen fallen», sagte die Staatssekretärin für Energie, Catherine Fonck.
Hälfte des Nuklearparks ausser Betrieb
Zuvor hatte der Betreiber Electrabel mitgeteilt, dass der Block 4 des Reaktors Doel bis Ende des Jahres ausser Betrieb bleibt. Damit ist nun laut der Nachrichtenagentur Belga die Hälfte des belgischen Nuklearparks ausser Betrieb, was mehr als der Hälfte der Stromversorgung des Landes entspricht.
Bereits im März waren die beiden Blöcke Doel 3 und Tihange 2 aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden. Doel 4 ist am 5. August wegen der Störung einer Dampfturbine im nicht-nuklearen Teil vom Netz gegangen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Sabotage.
Fonck sagte, Belgien sei aktuell 25 Prozent seiner Produktionskapazität beraubt. «Unter solchen Bedingungen hätte jedes Land Schwierigkeiten.» Die Behörden wollten nun einen Notfallplan für eventuelle Versorgungsengpässe ausarbeiten.