Mit einer Rekordzahl von 33 Kandidaten ist das westafrikanische Land Benin in die Präsidentenwahl gegangen. Amtsinhaber Thomas Boni Yayi durfte nach zwei Amtszeiten (2006-2016) nicht wieder zur Wahl antreten.
Zu den Favoriten zählen der seit Juni amtierende Ministerpräsident und ehemalige Chef der grössten französischen Investmentbank PAI Partners, Lionel Zinsou, sowie zwei der wichtigsten Geschäftsleute des Landes und zwei internationale Banker.
Rund 4,7 Millionen Wahlberechtigte können ihre Stimmen abgeben. Erste Wahlergebnisse werden am Mittwoch erwartet. Sollte keiner der Präsidentschaftskandidaten in der ersten Runde eine absolute Mehrheit gewinnen, ist eine Stichwahl für den 20. März geplant.
Stabile Demokratie in Westafrika
Die westafrikanische Republik Benin zählt zu den stabileren Demokratien des Kontinents. Dennoch ist das kleine Land am Atlantik eines der ärmsten Länder der Welt. Mehr als ein Drittel der rund 11 Millionen Einwohner lebt laut Weltbank von gut einem Franken pro Tag. Der Staat kämpft mit einer grossen Jugendarbeitslosigkeit und einer hohen Korruptionsrate.
Die Wirtschaft des Landes ist stark von der Landwirtschaft abhängig. Wichtigstes Exportprodukt ist Baumwolle, es folgen Erdnüssen und Palmöl. Auch der Hafen in Cotonou trägt erheblich zur Wirtschaftskraft bei.
Hälfte der Bevölkerung unter 15 Jahre
Mit rund 113'000 Quadratkilometern ist der Vielvölkerstaat zwischen Nigeria und Togo nicht ganz dreimal so gross wie die Schweiz. Die Hauptstadt ist Porto-Novo. Regierungssitz – und wirtschaftliches Zentrum – ist jedoch die Hafenstadt Cotonou.
Die Amtssprache ist in der ehemaligen französischen Kolonie Französisch, doch es werden zahlreiche afrikanische Sprachen gesprochen. Viele Beniner glauben an Naturreligionen sowie den Voodoo-Kult. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre.