Der gestürzte Fifa-Chef Sepp Blatter war am Vormittag wie geplant zu seiner Anhörung vor dem Berufungskomitee im Hauptquartier des Weltverbandes in Zürich angetreten. Die Anhörung des 79-jährigen Schweizers, der in Begleitung seines Anwalts Lorenz Erni erschienen war, endete erst über sieben Stunden später.
Der Schweizer, der wie Uefa-Chef Michel Platini (60) von der Ethikkommission des Fussball-Weltverbands gesperrt worden war, erschien laut Sicherheitskräften bereits um ca. 7 Uhr 30 im Fifa-Hauptquartier; die Mitglieder der Kommission dagegen erst eine Stunde später. Gegen 17 Uhr verliess Blatter seine alte Wirkungsstätte wieder – durch eine Hintertür.
Gesperrte verweisen auf mündlichen Vertrag
Blatter war wie Platini im vergangenen Dezember gesperrt worden. Zum Verhängnis wurde beiden die dubiose Zahlung von 1,8 Millionen Euro im Jahr 2011 von der Fifa an Platini. Für den Uefa-Chef war die Sanktion das Ende seiner Präsidentschaftsambitionen.
Blatter und Platini pochen auf die Rechtmässigkeit der Zahlung, sie argumentieren mit einem mündlichen Vertrag. Die Fifa-Ethiker sehen das anders, sie gehen von Korruption aus.
Noch eine letzte Instanz
Ein Urteil der Berufungskommission wird noch im Laufe der Woche erwartet, im Falle eines erneuten negativen Ausgangs bliebe Blatter und Platini noch der Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS). Dieser müsste als sportrechtlich letzte Instanz dann ein endgültiges Urteil fällen.