Sepp Blatter und Michel Platini sind am 1. Oktober von Ermittlern der Ethikkommisssion vernommen worden. Die Einvernahmen fanden sieben Tage vor dem Urteil der rechtsprechenden Kammer statt, sagte Andreas Bantel, Sprecher der Untersuchungskammer.
«Herr Blatter wurde am 1. Oktober von Robert Torres der Ethikkommission einvernommen», sagte Bantel. «Er hatte das Recht, zu sämtlichen offenen Fragen in der notwendigen Ausführlichkeit Stellung zu beziehen.» Dies sei auch beim ebenfalls suspendierten Uefa-Chef Michel Platini der Fall gewesen.
Blatters Anwälte hatten nach der Suspendierung des Schweizers der Kommission vorgeworfen, ihren Mandanten nicht angehört und damit die Statuten verletzt zu haben. «Präsident Blatter war enttäuscht, dass die Ethikkommission nicht dem Ethik- und Disziplinarcode gefolgt ist, welche die Möglichkeit einer Anhörung beinhalten», hatten Blatters Rechtsbeistände Lorenz Erni (in der Schweiz) und Richard Cullen (in den USA) per Presseerklärung mitgeteilt.
Entscheid über Sondertreffen
Blatter und Platini wurden am Donnerstag provisorisch für 90 Tage für alle Aktivitäten im Fussball gesperrt. Das Urteil fällte der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert in seiner Funktion als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer. Der Münchner folgte dem Strafantrag der Ermittler der Ethikkommission.
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Blatter hat wie zuvor bereits Platini Einspruch gegen seine Suspendierung eingelegt. Wie Richard Cullen, Anwalt des Präsidenten des Fussball-Weltverbandes, mitteilte, sei der Einspruch bereits am Donnerstag eingereicht worden. Über den Einspruch muss die Fifa-Berufungskommission unter dem Vorsitzenden Larry Mussenden befinden.
Nach den 90-Tage-Sperren gegen Joseph Blatter und Michel Platini stehen der Fifa und Uefa weitere turbulente Tage bevor. Interimspräsident Issa Hayatou wird in der kommenden Woche in der Züricher Zentrale des Fussball-Weltverbands erwartet. Dann soll voraussichtlich auch über ein mögliches Sondertreffen des Fifa-Exekutivkomitees entschieden werden. Dieses hatte unter anderem Weltverbands-Vize Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa, der auch Präsident des asiatischen Kontinentalverbands ist, gefordert.