Nigerianische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen der Anführer der berüchtigten Terrorgruppe Boko Haram festgenommen. Mohammed Zakari sei am Wochenende im Nordosten des Landes in der Nähe eines Waldes aufgespürt worden, teilte Polizeisprecher Frank Mba mit.
Zakari, der sich selbst auch als «Chef-Schlächter» der Islamisten bezeichnet, war offenbar auf der Flucht, nachdem das Militär Stützpunkte der Gruppe in dem Waldgebiet ausfindig gemacht und eine Anti-Terror-Operation gestartet hatte. Er soll für zahlreiche Morde verantwortlich sein.
Zuletzt war er offenbar an Anschlägen im Bundesstaat Bauchi und einem Blutbad an sieben Menschen beteiligt. Unter den Opfern waren auch mehrere Frauen und Kinder. Die Polizei hoffe, durch mögliche Aussagen des Mannes weitere Verdächtige festnehmen zu können, hiess es.
Fast 40 Tote bei Angriff
Erst am Montag richteten mutmassliche Boko-Haram-Islamisten in einem Dorf im Nordosten Nigerias ein Blutbad an, bei dem mindestens 38 Menschen getötet wurden. Dorfbewohner berichteten, dutzende Bewaffnete seien am Sonntagabend in das christliche Bauerndorf Dille im Bezirk Askira Uba gestürmt.
Sie hätten Granaten und Sprengsätze auf Häuser geworfen und wahllos geschossen. Daraufhin seien die Bewohner in den Busch geflohen und hätten dort die Nacht verbracht, sagte ein Augenzeuge.
Als sie am Montagmorgen zurückkehren wollten, hätten die Angreifer sie von umliegenden Hügeln aus unter Beschuss genommen, sagte ein anderer Dorfbewohner.
Von Armee-Flugzeug beschossen
Einige Menschen hätten versucht, mit einem Bus aus dem Ort zu fliehen. Dabei seien sie von Kampfflugzeugen der Armee offenbar für fliehende Aufständische gehalten und attackiert worden.
Den Zeugen zufolge brannten die Angreifer das gesamte Dorf nieder, darunter drei Kirchen. Dille liegt etwa 200 Kilometer von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, entfernt.
Polizei und Militär waren für eine offizielle Stellungnahme nicht erreichbar. Aus Armeekreisen wurde aber bestätigt, dass «viele» Menschen bei dem Angriff auf das Dorf und dem Einsatz zweier Kampfflugzeuge getötet worden seien.