Die von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon vorgeschlagene «zusätzliche Mission» mit Bewegungsfreiheit im ganzen Land stehe im Widerspruch zum Untersuchungsantrag Syriens bei der UNO. So zitierte die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana einen Vertreter des Aussenministeriums in Damaskus.
Inspektoren sitzen auf Zypern
Ban hatte zuvor erklärt, dass ein Vorausteam mehrerer Chemiewaffen-Inspektoren Zypern erreicht habe und dort nun auf grünes Licht der Regierung von Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad warte.
Laut Diplomaten verwehrte die Regierung in Damaskus den Zugang zum syrischen Territorium bislang, obwohl sie selbst bei den Vereinten Nationen eine Untersuchung erbeten hatte.
Ban: «Wir sind bereit»
Die Experten der Organisation für ein Verbot von chemischen Waffen (OPCW) seien in Zypern eingetroffen und könnten innerhalb von 24 Stunden in Syrien mit ihren Ermittlungen beginnen, hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon in Den Haag gesagt. «Wir sind bereit.»
Er drängte die syrische Regierung, den Inspekteuren schnell die Einreise zu gestatten. «Je länger wir warten, desto schwieriger wird es, Beweise zu finden», sagte der Generalsekretär am Rande einer Konferenz der OPCW.
Assad und seine Getreuen werfen den Rebellen vor, in der Provinz Aleppo Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Umgekehrt bezichtigt auch die Opposition die Regierungstruppen des Einsatzes von Chemiewaffen.
Hunderte Tonnen Kampfstoffe
Tatsache ist: Syrien verfügt über das viertgrösste Arsenal an chemischen Waffen in der Welt, über hunderte von Tonnen an Kampfstoffen, wie SRF-Korrespondent Fredy Gsteiger berichtet. Und etliche mutmassliche C-Waffen-Lager befänden sich nahe von Kampfzonen.
Begonnen hatte der Bürgerkrieg in Syrien im März 2011 mit friedlichen Demonstrationen von unbewaffneten Zivilisten gegen die Führung von Staatspräsident Assad. Die UNO teilte im Februar 2013 mit, dass seitdem mehr als 70'000 Menschen getötet worden seien.
Anschlag in Damaskus
Bei einem Anschlag im Geschäftsviertel der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Montag mindestens 15 Menschen getötet worden. 53 Menschen wurden nach amtlichen Angaben verletzt.
Die Autobombe sei in unmittelbarer Nähe einer Schule gezündet worden. In dem Stadtteil liegen auch das Finanzministerium und die Zentralbank. Eine Bewohnerin der Stadt sprach von der heftigsten Detonation, die sie je in Damaskus gehört habe. Über dem Stadtteil Sabaa Bahrat seien grosse schwarze Rauchwolken zu sehen. Durch die Wucht der Detonation wurden auch Gebäude beschädigt.
Autos in Flammen, verletzte Schulkinder
Fernsehbilder zeigten sieben Tote auf einer Strasse, darunter zwei verkohlte Leichen in einem umgestürzten Auto. Mehrere Fahrzeuge standen noch in Flammen. Eine Frau mit blutverschmiertem Gesicht wurde auf einer Trage weggebracht. Ausserdem waren Kinder in Schuluniformen zu sehen, die Verbände trugen.
Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Regierung und Rebellen beschuldigten sich gegenseitig.