Alle Flugzeuge, die über das ostchinesische Meer fliegen, müssen sich künftig bei den chinesischen Behörden identifizieren und ihre Befehle befolgen. Tun sie das nicht, wird das chinesische Militär eingreifen. China hat den Luftraum über dem Ostchinesischen Meer am Samstag überraschend als Verteidigungszone definiert. Sie überschneidet sich mit einer bereits bestehenden Luftverteidigungszone Japans, und zwar genau über der Inselgruppe, um die sich Tokio und Peking seit Monaten streiten.
Japan hat umgehend gegen diese Provokation protestiert. Die Luftverteidigungszone sei «völlig inakzeptabel», sagte der Vorsteher des Büros für asiatische und ozeanische Angelegenheiten im Aussenministerium. Der einseitige Beschluss Chinas lasse den Streit um die Inseln eskalieren.
USA besorgt
Auch US-Aussenminister John Kerry zeigte sich besorgt. Er warnte vor Provokationen angesichts der angespannten Lage in der Region. Sie erhöhten das Risiko für Zwischenfälle. Kerry appellierte an China, nicht gegen fremde Flugzeuge über den Inseln vorzugehen.
China und Japan streiten seit Monaten um die unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Sie liegt in fischreichen Gewässern. In ihrer Umgebung soll es reiche Erdöl- und Erdgas-Vorkommen im Meeresboden geben. Auch Südkorea und Taiwan erheben Anspruch auf die Inseln.