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Im Prozess um das verunglückte Kreuzfahrtschiff «Costa Concordia» sind fünf Angeklagte zu Haftstrafen zwischen 18 und 34 Monaten verurteilt worden. Das Gericht sah ihre Schuld wegen Totschlag, Vernachlässigung ihrer Pflichten und Verursachen von Schiffbruch als erwiesen an.
Die Angeklagten hatten zuvor einem Deal zugestimmt: Sie erklärten sich vor Gericht schuldig und wurden dafür mit einem abgekürzten Verfahren und reduzierten Strafen belohnt.
Die Verurteilten sind zwei verantwortliche Offizier, der Zahlmeister und ein Steuermann sowie der Kommunikationschef der Reederei.
Schettino anerkennt Schuld nicht an
Die Verurteilten werden ihre Haftstrafen kaum absitzen müssen: Strafen unter zwei Jahren werden ausgesetzt, und die längeren Strafen werden wohl weitergezogen oder durch gemeinnützige Arbeit ersetzt.
«Langsam geschieht hier Gerechtigkeit», kommentierte Ankläger Francesco Verusio die Urteile. »Allerdings gibt es erst umfassend Gerechtigkeit, wenn wir zum Schluss mit Sicherheit bestimmen können, worin die Verantwortung des Kapitäns besteht.»
Als einziger Angeklagter steht noch Kapitän Francesco Schettino vor Gericht. Dieser weigert sich bisher, seine Schuld anzuerkennen. Die Anhörung seines Falles war am Donnerstag bis Mitte September ausgesetzt worden.