UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Staaten Südostasiens aufgefordert, Bootsflüchtlinge aufzunehmen. Die Rettung von Flüchtlingen auf hoher See sei eine völkerrechtliche Pflicht, sagte Ban.
Auch die US-Regierung drängte die Staaten zum Handeln. «So viele Menschenleben sind in Gefahr», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums. «Wir ermahnen die Regierungen, diese Leute weiter aufzunehmen.»
Diese mahnenden Worte haben nun anscheinend erste Ergebnisse erzielt. So hat Indonesien am Freitag rund 800 Bootsflüchtlinge an Land gelassen. Zeitgleich wies das Land allerdings andere Boote mit Hunderten anderen Flüchtlingen ab.
Tausende auf dem offenen Meer
Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass derzeit etwa 8000 Flüchtlinge auf Booten im offenen Meer unterwegs sind. Die Staaten der Region weigern sich jedoch, sie an Land zu lassen.
An Bord der Schiffe sind vor allem Menschen aus Bangladesch und Angehörige der Rohingya aus Burma. Dabei handelt es sich um eine Minderheit, die im eigenen Land nicht anerkannt wird. Ziel der Schiffe sind vor allem Indonesien und Malaysia, aber auch Thailand.
Menschenrechtler empört
Malaysia und Thailand weigern sich allerdings inzwischen, die Schiffe mit den Flüchtlingen an Bord an Land zu lassen. Die malaysischen Behörden schickten in der Nacht auf Donnerstag denn auch zwei Schiffe mit rund 600 Flüchtlingen an Bord zurück aufs offene Meer.
Die Regierungen mehrerer Länder in der Region sowie Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Praxis, die Flüchtlinge wieder zurück aufs Meer zu schicken.
Von verschiedenen Ländern wurde der Ruf laut, Such- und Rettungseinsätze zu starten und eine koordinierte Strategie zum Umgang mit den Flüchtlingen zu entwickeln. Thailand berief für den 29. Mai einen regionalen Gipfel zur Flüchtlingsproblematik ein.
«Sie trinken ihren eigenen Urin.»
Hilfsorganisation drängen hingegen darauf, die Flüchtlinge gleich aufzunehmen. «Sie haben kein Essen, kein Wasser und sie trinken ihren eigenen Urin. Dies ist maritimes Ping Pong mit menschlichem Leben», sagte Joe Lowry von der Internationalen Organisation für Migration (IOM).
Eine Lösung müsse schnell her, ansonsten werde man Boote voller Leichen in der Andamanensee finden. Die IOM stelle eine Million Dollar bereit, um die Regierungen bei der Bereitstellung von Essen und Wasser zu unterstützen.