Auch im vergangenen Jahr hat jeder zwölfte Grieche mindestens einmal Schmiergeld bezahlt: Im Spital, bei den Finanzbehörden oder bei der Motorfahrzeugkontrolle. Immerhin ist das Schmiergeld weniger geworden, wie eine landesweite Studie des griechischen Büros von Transparency International herausfand.
Immer mehr Griechinnen und Griechen wehren sich dagegen, «Fakelaki» zu bezahlen, den sogenannten kleinen Umschlag. «Zum ersten Mal überhaupt gibt es einen Rückgang», sagt Costas Bakouris. Er ist Leiter von Transparency International in Griechenland. 2012 sei sowohl die Höhe der Schmiergelder, wie auch die Anzahl Bürger, die bereit seien Schmiergeld zu bezahlen, zurückgegangen. Letzteres sei besonders ermutigend, sagt Bakouris.
Transparenz reduziert das Fakelaki
Auch gebe es Ansätze, um das Problem in Griechenland weiter einzudämmen. Bakouris nennt etwa den elektronischen Umgang mit den Behörden: So müsse die Steuererklärung nun online ausgefüllt werden und Überweisungen an Behörden müssten per Bankanweisung erfolgen. So hätten die Beamten gar keine Chance, mehr Geld zu verlangen. «Dies alles hilft der Transparenz und reduziert das Fakelaki», ist der Transparency-Chef überzeugt.
Was noch fehle in Griechenland sei eine Notrufnummer für Bestechungsopfer. Eine solche will Transparency International noch dieses Jahr einrichten. Auch will die Organisation den Opfern helfen, sich gerichtlich gegen Korruption zu wehren. Damit, so hofft Transparency, wird die Bestechung weiter zurückgehen.