Zum Inhalt springen

International Demonstranten appellieren an das Gewissen des Westens

Angesichts des dramatischen Kampfes ihrer Landsleute gegen die Dschihadisten-Gruppe IS sind zahlreiche Kurden in der Türkei und ganz Europa auf die Strasse gegangen. Sie protestierten gegen die Tatenlosigkeit der Türkei und für mehr Unterstützung. Ein Mann starb dabei.

In der osttürkischen Stadt Mus lieferten sich pro-kurdische Demonstranten Strassenschlachten mit türkischen Sicherheitskräften. Dabei wurde ein Mann getötet.

Video
Kurden-Demonstrationen in ganz Europa
Aus Tagesschau vom 07.10.2014.
abspielen. Laufzeit 53 Sekunden.

Zu ähnlichen Zusammenstössen kam es auch in weiteren türkischen Städten: In Istanbul, Ankara, Antalya und der kurdisch geprägten Grossstadt Diyarbakir gingen die Sicherheitskräfte mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vor.

Protest im EU-Parlament

Europaweit protestierten Kurden wegen der Lage in Kobane. In Brüssel drangen einige Dutzend Demonstranten in das Europaparlament ein und liessen sich zu einem Sit-in nieder. Parlamentspräsident Martin Schulz zeigte sich bereit, eine Delegation der Kurden zu empfangen. Auch einige Abgeordnete sprachen mit ihnen.

In vielen Städten Deutschlands kamen seit Montagabend teils mehrere hundert Menschen zu Spontandemonstrationen zusammen, um ihre Unterstützung für die in Kobane eingeschlossenen Menschen zu bekunden. Ihrer Meinung nach verzichtet Deutschland bislang aus Rücksicht auf die Türkei darauf, den Kurden dort zu helfen.

Im niederländischen Den Haag drangen am Montagabend etwa hundert kurdische Demonstranten in die Lobby des Parlaments ein. Auch am Flughafen der belgischen Hauptstadt Brüssel, am Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle und vor dem österreichischen Parlament in Wien gab es Solidaritätsaktionen.

Marsch zum türkischen Konsulat

Die Ereignisse im Norden Syriens bewegt auch die kurdische Gemeinde in der Schweiz. In Zürich nahmen rund 300 Kurden und Sympathisanten an einer Anti-IS-Aktion teil. Mit einem Protestzug vor das türkische Konsulat protestierten sie gegen die fehlende Hilfe der Türkei an die vom IS belagerte Stadt an der Grenze.

In Genf versuchte eine Gruppe kurdischer Aktivisten auf das Gelände des Palais des Nations vorzudringen. Den Sicherheitsbeamten gelang es, sie daran zu hindern, in den europäischen UNO-Sitz einzudringen. Auf dem Platz der Nationen entfalteten dutzende Kurden Transparente, um gegen den Vormarsch der Dschihadisten in Kobane zu protestieren.

Tramverkehr lahmgelegt

Bereits am Montagabend hatten in Basel Demonstranten gegen die vorrückenden Dschihadisten protestiert. Für kurze Zeit legte die Aktion den Tramverkehr auf dem Marktplatz lahm. Die Aktionen verliefen friedlich.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel