Die kolumbianische Regierung hat bei den Friedensgesprächen mit den Farc-Rebellen einen ersten wichtigen Erfolg erzielt. Nach sechs Monate langen Verhandlungen verkündeten beide Seiten eine Einigung auf eine Landreform. Demnach soll der armen Bevölkerung in den ländlichen Gebieten Agrarland zur Verfügung gestellt werden. Wie viel Land an die Bauern abgetreten wird, wurde nicht bekannt.
Die Landreform war eine der wichtigsten Forderungen der Farc, die seit fast 50 Jahren gegen die Regierung kämpft. Es handelt sich dabei um den ersten von fünf Punkten der vereinbarten Friedensagenda – und ist wegweisend für den weiteren Erfolg der Gespräche.
Nichts ist beschlossen, solange nicht alles beschlossen ist.
Präsident Juan Manuel Santos feierte den Erfolg als «fundamentalen Schritt» zur Lösung des 50 Jahre andauernden blutigen Konflikts im Anden-Staat. Zugleich warnte er vor Euphorie: «Wir setzen den Prozess mit Vorsicht und Verantwortung fort», schrieb er. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüsste die «bedeutsame Leistung» für den Frieden.
Zu der nun erzielten Einigung erklärte der Unterhändler der Regierung, die Grossgrundbesitzer würden ihr Land nicht verlieren. «Legale Landbesitzer haben nichts zu befürchten», sagte Humberto de la Calle. Zugleich betonte er, die Vereinbarung über die Landreform werde erst mit einem Friedensvertrag in Kraft treten. «Nichts ist beschlossen, solange nicht alles beschlossen ist», sagte er.
Friedensbemühungen mehrfach gescheitert
Seit November 2012 finden auf Kuba Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien statt. Zuvor waren die Friedensgespräche bereits dreimal gescheitert.
Die aktuellen Verhandlungen werden am 11. Juni mit dem zweiten Punkt, der politischen Zukunft der Guerilla, fortgesetzt. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos setzt auf ein erfolgreiches Ende noch 2013.