Die Lage auf den Philippinen nach dem Taifun «Haiyan» ist teilweise noch immer chaotisch. Auch bezüglich der Opferzahlen herrsche Verwirrung, sagt Peter Köppinger. Er leitet das Büro der CDU-nahen deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung auf den Philippinen.
Manila zum Glück verschont
Die Regierung gebe nur offiziell bestätigte Todeszahlen bekannt. Nach den Bildern aus den Medien zu schliessen und aufgrund der schlechten Bausubstanz vieler Gebäude im Land sei aber klar, dass es viele tausend Opfer gegeben habe, wahrscheinlich sogar Zehntausende. Vieles spreche dafür, dass es «wesentlich mehr als 10‘000 Tote» sind, erklärte Köppinger im Gespräch mit Radio SRF. Schätzungen der Regierung gehen von mindestens 10'000 aus.
Und nur weil der verheerende Tropensturm die Hauptstadt Manila verschonte, falle die Opferzahl nicht noch höher aus. Denn hier gebe es viele Slums mit Hundertausenden von Bewohnern in schlecht gebauten Hütten aus Steinen, Holz und Wellblech. Diese Behausungen hätten der Wucht des Sturms nicht standgehalten.
Hilfe erreicht Bevölkerung nur langsam
Laut Köppinger läuft die Hilfe für die am meisten betroffene Provinz Leyte nur langsam an. Das hänge nicht nur damit zusammen, dass Konvoys mit Hilfsgütern geplündert wurden. Vielmehr seien die Philippinen ein zentralistischer Staat, in dem Armee und Polizei von der nationalen Ebene aus die Hilfe vor Ort organisierten.
Die Helfer müssten sich nun zuerst mit der Situation in Leyte vertraut machen und sich einen Überblick verschaffen. Zudem werde es Tage, wenn nicht Wochen dauern, bis Hilfskräfte in abgelegene und nun meist abgeschnittene Ortschaften gelangen. Hier würden ebenfalls noch viele Opfer vermutet.
Es fehlt an Trinkwasser und Essen
Ein Grossteil der Infrastruktur sei zerstört. Am nötigsten brauche die Bevölkerung nun Trinkwasser und Lebensmittel. Schutz vor Kälte sei im tropischen Land dagegen kein Problem.
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Bild 1 von 13. 13. November: Vor allem die Kinder sind durch die Folgen des Taifuns «Haiyan» stark betroffen. Das UNO-Kinderhilfswerk Unicef rechnet vor, dass auf den Philippinen rund 4,4 Millionen Kinder Hilfe benötigen. Dabei stellen Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen eine besonders grosse Gefahr dar. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 13. 13. November: Inmitten unzähliger Trümmer versucht ein Mann, Kleider seiner Angehörigen zu trocknen. Die internationale Hilfe – auf die viele Überlebende zählen – läuft nur schleppend an, da die betroffenen Gebiete nur schwer zugänglich sind. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 13. 12. November: Während viele Familien immer noch auf Hilfe warten, kündigt sich schon der nächste Taifun mit heftigem Regen an. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 13. 12. November: Die Leichen werden gezählt und nach Möglichkeit identifiziert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 13. 11. November: Andere Menschen sind an den Flughafen von Tacloban geflüchtet. Sie hoffen dort auf rasche Hilfe. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 13. 11. November: Die Not wächst. Kinder stehen am Strassenrand mit Schildern: «Helft uns. Wir brauchen Essen.». Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 13. 11. November: Das Ausmass wird nur langsam sichtbar. Ein Blick von oben auf die Provinz Samar. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 13. 10. November: Erste Aufräumarbeiten in der Stadt beginnen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 13. 10. November: Ein Vater mit seinen zwei Kindern in Tacloban. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 13. 10. November: Grosse Tanker, mitgerissen von den Fluten, stehen mitten in der zerstörten Stadt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 13. 10. November: Wo einst Häuser standen, sind nur noch Trümmerhaufen zu sehen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 13. 10. November: Die Verwüstung in der Stadt Tacloban ist verheerend. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 13. 8. November: Die Nasa zeichnet von der internationalen Raumstation ISS aus dieses Bild von Taifun «Haiyan» auf. Bildquelle: Keystone.