International - Die wichtigsten Punkte von Obamas NSA-Korrekturen
US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, was sich an der Arbeit der amerikanischen Geheimdienste künftig ändern soll. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Die Überwachung ausländischer Staats- und Regierungschefs soll nur noch in Fällen erlaubt sein, in denen dies aus Gründen der nationalen Sicherheit der USA zwingend erforderlich ist. Dies soll allerdings nur für «enge Freunde und Verbündete» gelten. Welche Staaten für die USA dazu gehören, blieb am Freitag unklar.
Telefondaten sollen weiterhin gesammelt, aber nicht mehr vom Staat gespeichert werden. Führende Mitarbeiter der Geheimdienste und US-Justizminister Eric Holder sollen bis 28. März Alternativen für die Daten-Speicherung an anderer Stelle ausarbeiten.
Die Überwachung soll enger auf die Verdächtigen gerichtet werden: Künftig sollen nur noch Menschen abgehört werden dürfen, die selbst mit einem Verdächtigen Kontakt hatten, nicht aber diejenigen, die mit der Kontaktperson telefonierten.
Ausländer sollen beim Schutz ihrer Privatsphäre künftig teilweise mit US-Bürgern gleichgestellt werden. Im Detail geht es darum, wie lange persönliche Daten gespeichert und wie diese Informationen verwendet werden dürfen.
Mit einer jährlichen Überprüfung der Geheimdienst-Prioritäten will das Weisse Haus sicherstellen, dass die Sicherheit der USA und die wirtschaftlichen Beziehungen mit Handelspartnern sowie die Privatsphäre und grundlegende Freiheiten in Balance gebracht werden.
Das Geheimgericht, das die Zustimmung zu NSA-Aktivitäten alle 90 Tage routinemässig erneuert, soll transparenter werden. Ein vom Kongress eingesetztes unabhängiges Gremium soll sich vor diesem Gericht bei bedeutenden Fällen einschalten.
Nationale Sicherheitsbriefe sollen künftig nur noch geheimbleiben, wenn die US-Behörden nachweisen können, dass diese unter Verschluss bleiben müssen. Mit diesen Briefen fordert die Bundespolizei FBI bei Unternehmen Kundeninformationen an. Können sie den Nachweis nicht erbringen, sollen die Briefe öffentlich werden.
Auch Personaländerungen sollen helfen, die angekündigten Korrekturen durchzusetzen, besonders durch einen neu zu ernennenden Sonderbeauftragten des Weissen Hauses. Ein weiterer Beauftragter beim US-Aussenministerium soll diplomatische Beziehungen pflegen, die von der US-Geheimdienstarbeit betroffen sind. Obamas Berater John Podesta soll mit grossen Unternehmen Regeln für die Sammlung grosser Datenmengen ausarbeiten.
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