Einen Tag vor dem Nato-Aussenministertreffen haben US-Aussenminister John Kerry und Russlands Präsident Wladimir Putin über die Ukraine-Krise beraten. Die Gespräche im russischen Sotschi seien offen gewesen, teilte Kerry per Twitter mit. Es sei wichtig, in Kontakt zu bleiben.
Kerry hatte davor auch seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow getroffen. Dessen Ministerium erklärte, Russland sei zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den USA bereit. Dies müsse aber auf Augenhöhe geschehen.
Lawrow sagte seinem US-Amtskollegen nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau, die Sanktionen, die der Westen gegen Russland insbesondere wegen dessen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim verhängt hat, führten nur in eine Sackgasse. Russland werde sich dem Druck nicht beugen und gebe seine nationalen Interessen nicht auf.
Beziehungen auf dem Tiefpunkt
Die Beziehungen der beiden Atommächte sind wegen der Ukraine-Krise auf dem Tiefpunkt. Mit Kerry kam der ranghöchste US-Politiker seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise im Herbst 2013 nach Russland.
Der Westen wirft der Führung in Moskau vor, die prorussischen Rebellen in der Ostukraine mit Waffen und Soldaten zu unterstützen. Russland weist das zurück.
USA wollen Dialog aufrechterhalten
Nach US-Angaben sollte Kerrys Besuch in Russland dazu dienen, den Gesprächsfaden zwischen den beiden Mächten nicht abreissen zu lassen. Auf der Tagesordnung standen auch die Atom-Verhandlungen mit dem Iran und der Bürgerkrieg in Syrien.
Diese Themen und die Spannungen zwischen dem Westen und Russland dürften auch das zweitägige Treffen der Nato-Aussenminister im türkischen Antalya beherrschen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte zuletzt vor einem neuerlichen russischen Truppenaufmarsch nahe der ukrainischen Grenze. Ausserdem hat Russland gemäss seinen Aussagen weitere schwere Waffen wie Panzer, Flugabwehrsysteme und Artillerie in die Ukraine geschickt, so dass die Separatisten dort ohne Vorwarnung in die Offensive gehen könnten.