Die Einbindung des Geheimdienstes CIA in die Kriegsführung mit Drohnen sei ein «unüberbrückbares Hindernis für die Transparenz», erklärte der UNO-Sonderberichterstatter für Terrorbekämpfung, Ben Emmerson.
In seinem Report für die UNO-Vollversammlung kritisiert der Diplomat, dass die Beteiligung der CIA an Drohneneinsätzen es unmöglich mache, die Zahl ziviler Opfer in Pakistan, Somalia, dem Irak und dem Jemen abzuschätzen. «Der Sonderbeauftragte will nicht hinnehmen, dass Erwägungen der nationalen Sicherheit es erlauben, Daten dieser Art zurückzuhalten», heisst es im Bericht.
Hunderte zivile Opfer in Pakistan
Mindestens 400 Zivilisten sind in Pakistan nach Regierungsangaben bei Drohnenangriffen in den vergangenen zehn Jahren getötet worden. Zudem seien 200 weitere Opfer demnach «wahrscheinlich Nichtkombattanten» gewesen, sagte Emmerson.
Er berief sich auf Angaben des pakistanischen Aussenministeriums, dem zufolge es seit 2004 mindestens 330 Angriffe mit ferngesteuerten unbemannten Flugobjekten in den weitgehend gesetzlosen Stammesregionen an der Grenze zu Afghanistan gegeben habe. Insgesamt seien dabei seit 2004 mindestens 2200 Menschen getötet und nicht weniger als 600 ernsthaft verletzt worden.
Daten veröffentlichen
Die meisten Drohnenangriffe gehen auf das Konto der USA, die als Teil des Krieges in Afghanistan die pakistanischen Grenzgebiete angreifen, die militanten Muslimen als Rückzugsgebiete dienen.
Emmerson forderte die USA auf, ihre bislang streng geheimgehaltenen Daten zu zivilen Opfern durch Drohnenangriffe öffentlich zu machen. Er forderte auch Grossbritannien und Israel auf, ihre Kriegsführung mit unbemannten Flugkörpern offenzulegen.