Am Sonntag war eine Fähre auf dem Fluss Padma in Bangladesch mit einem Frachtschiff zusammengestossen. Dutzende Menschen verloren dabei ihr Leben.
«Nur wer an Deck war, hatte eine Chance»
An Bord der Fähre sollen sich rund 150 Menschen befunden haben, etwa 50 von ihnen wurden von Anwohnern gerettet. Doch für mindestens 69 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Die Verwaltungschefin des Bezirks Manikganj sagte: «Die meisten der Opfer waren im Inneren der Fähre eingeschlossen.»
Die Rettungsaktion ist offiziell beendet. Taucher würden die Suche nach Vermissten jedoch fortsetzen, hiess es weiter. Es wurde befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen könnte. Ein Überlebender berichtete örtlichen Medien, nur wer an Deck gewesen sei, habe eine Chance gehabt, sich schwimmend zu retten.
Besatzungsmitglieder festgenommen
Die Polizei nahm drei Besatzungsmitglieder des Frachtschiffes fest, um diese zu verhören. Möglicherweise würden die Männer wegen Totschlags der Passagiere angeklagt, sagte ein Beamter. Nach Angaben der Regierung in Dhaka sollen die Familien der Opfer je knapp 1500 Dollar (1300 Euro) Entschädigung erhalten.
Die Fähre war nach offiziellen Angaben rund 90 Kilometer westlich der Hauptstadt Dhaka auf dem Fluss Padma mit einem Frachtschiff zusammengestossen.
Immer wieder Schiffsunglücke
In Bangladesch, das von mehr als 230 Flüssen durchzogen ist, sind Fähren ein wichtiges Transportmittel. Immer wieder gibt es in dem armen und dicht bevölkerten Land Schiffsunglücke, weil Sicherheitsregeln nicht eingehalten werden, Fähren alt oder zu viele Passagiere an Bord sind.
Im vergangenen Mai kamen bei einem Unglück im Zentrum des Landes dutzende Passagiere einer Fähre ums Leben. Im März 2012 waren in der gleichen Region etwa 150 Menschen gestorben, als ihr Schiff nachts mit einem Ölfrachter kollidierte.