Ein Passagier des aus Paris kommenden Flugzeugs habe stark gezittert, sagte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Aena. Nach Angaben spanischer Medien stammt die Person aus Nigeria. Die Besatzung habe die spanischen Gesundheitsbehörden informiert.
Nach dem für solche Fälle vorgesehenen Protokoll sei die Maschine vom Typ Airbus A321 an eine abgelegene Stelle des Flughafengeländes dirigiert worden. Der Passagier sei an Bord des Flugzeugs untersucht worden und danach ins Madrider Spital Carlos III. gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Efe. Air France bestätigte den Vorfall. Die weiteren Mitreisenden hätten das Flugzeug verlassen, anschliessend sei die Maschine desinfiziert worden. Der Rückflug sei abgesagt worden.
Kontrollen in Paris
Frankreich reagierte umgehend: Am Flughafen Roissy bei Paris werden am kommenden Samstag Ebola-Kontrollen eingeführt. Wie Gesundheitsministerin Marisol Touraine sagte, werden Passagiere des täglichen Air-France-Fluges von Conakry in Guinea nach Paris bei ihrer Ankunft auf Fieber kontrolliert.
Dies werde der medizinische Dienst am Flughafen Roissy in Paris zusammen mit dem Roten Kreuz und dem Zivilschutz übernehmen. Touraine erinnerte daran, dass niemand ansteckend sei, so lange er nicht Ebola-Symptome zeige: «So lange es kein Fieber gibt, gibt es überhaupt kein Ansteckungsrisiko.»
Die Ministerin kündigte auch verstärkte Kontrollen beim Abflug in Conakry an. «Die erste Vorsichtsmassnahme ist, sicherzustellen, dass jemand mit Fieber nicht ins Flugzeug steigt», sagte sie einem Radiosender.
Frankreich hatte wie andere Länder auch am Mittwochabend Kontrollen bei der Ankunft von Flügen aus den am meisten betroffenen Staaten in Westafrika angekündigt.
EU setzt auf Flughafen-Kontrollen in Westafrika
Die Gesundheitsminister der EU haben sich derweil in Brüssel getroffen, um über verstärkte Sicherheitsmassnahmen zu beraten.
Entschieden wurde, auf stärkere Kontrollen von Fluggästen in den betroffenen westafrikanischen Ländern zu setzen. Dafür werde geprüft, ob die von der WHO koordinierten Massnahmen an den Flughäfen in Sierra Leone, Liberia und Guinea
noch verbessert werden müssten, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe nach dem Treffen von Experten der EU-Kommission und EU-Gesundheitsministern.
Eine EU-weite Kontrolle an den europäischen Flughäfen für Passagiere aus Westafrika ist derzeit nicht vorgesehen.