Philip Hammond ist der Mann, der für Premierminister David Cameron die europapolitischen Kohlen aus dem Feuer holen soll. Er wird, wenn es nach Cameron geht, Aussenminister sein, wenn es das britische Verhältnis zur EU neu zu verhandeln gilt.
Für diese knifflige Aufgabe hat Cameron mit Hammond ausgerechnet einen Erz-Europaskeptiker ausgesucht. Hammond hatte in der Vergangenheit mehrmals klar gemacht, dass er einen Austritt seines Landes aus der EU einem Verbleib unter bisherigen Bedingungen vorziehen würde.
«Ich glaube, dass wir eine bessere Lösung heraushandeln müssen, die für Grossbritannien besser funktioniert, wenn wir drinbleiben», sagte er im vergangenen Jahr. Eine solch explizite Position hatten bisher weder Cameron noch Hammonds Vorgänger Hague öffentlich vertreten.
Zuverlässiger Kabinettsarbeiter
Innenpolitisch hat sich der Oxford-Absolvent Hammond bisher als emsiger und zuverlässiger Kabinettsarbeiter erwiesen – «an der Grenze zum Kontrollfreak», wie der «Guardian» schrieb. Die schweren Kürzungen im Verteidigungshaushalt setzte er weitgehend lautlos um. Auch als Verkehrsminister machte Hammond zuvor einen Job ohne wilde Schlagzeilen in der britischen Regenbogenpresse.
Allerdings gehörte er zu den Rebellen gegen Cameron, als es um die Abstimmung zur Schwulen-Ehe ging. Hier war der Regierungschef schliesslich auf die Stimmen der Opposition angewiesen, um seine Pläne für die Homo-Ehe durchzusetzen.
Hammond, seit 1991 verheiratet und Vater dreier Kinder, gilt privat nach einer erfolgreichen Karriere in kleinen und mittelständischen Unternehmen im In- und Ausland als wohlhabend.