International - «Ein grosser Lateinamerikaner ist tot»
Die lateinamerikanischen Staaten reagieren bestürzt auf den Tod von Hugo Chávez. Human Rights Watch zieht dagegen eine kritische Bilanz seiner Amtszeit. Die USA hoffen nun auf konstruktive Beziehungen mit Venezuela.
Die einen würdigen den verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez – die andern nicht. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon tut es. Er sprach der Familie von Chávez, der Regierung und dem venezolanischen Volk sein «tiefes Beileid» aus. Er lobte in einer kurzen Ansprache den «Beitrag zur Entwicklung seines Landes und zum Frieden in Lateinamerika», den Chávez während seiner Amtszeit geleistet habe.
Frankreichs Präsident François Hollande bezeichnete Chávez als «Kämpfer für die Gerechtigkeit», der die Geschichte seines Landes tief geprägt habe.
«Eine Leere im Herzen»
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff zeigte sich bestürzt und sprach von einem «unersetzlichen Verlust». Chávez hinterlasse eine «Leere im Herzen, in der Geschichte und den Köpfen Lateinamerikas». «Ein grosser Lateinamerikaner ist tot.» Bolivien verhängte sieben Tagen offizielle Trauer, Argentinien drei Tage. Mehrere Staatschefs aus der Region wollen nach Caracas reisen.
Fahne auf Halbmast
Box aufklappenBox zuklappen
Die Schweizer Regierung hat «mit Bedauern» vom Tod von Präsident Hugo Chávez Kenntnis genommen. Bundespräsident Ueli Maurer wird ein Kondolenzschreiben nach Venezuela schicken, wie es beim EDA hiess. Die Schweizer Flagge auf dem Bundeshaus West wurde auf Halbmast gesetzt, wie es traditionell beim Hinschied eines amtierenden Staatschefs getan wird.
Kremlchef Wladimir Putin hat den verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez in einem Kondolenzschreiben als «herausragenden Anführer» gewürdigt. «Er war ein ausserordentlicher und starker Mensch, der in die Zukunft blickte und sich selbst stets die höchsten Massstäbe auferlegte», schrieb Putin. Der russische Staatschef lobte zudem Chávez' persönlichen Einsatz für die bilateralen Beziehungen. Moskau und Caracas sind enge Partner. Venezuela ist einer der wichtigsten Käufer russischer Waffen.
Kein Bedauern aus den USA
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zog hingegen eine kritische Bilanz der Chávez-Jahre. Die 14 Jahre seien geprägt gewesen durch «eine dramatische Machtkonzentration und eine offene Missachtung der Menschenrechte». Der Opposition, Journalisten und Menschenrechtlern seien grundlegende Rechte verweigert worden. Gerade in den letzten Jahren habe Chávez seine Macht genutzt, um Kritiker einzuschüchtern, zu zensieren und zu verfolgen.
«Während Venezuela ein neues Kapitel in seiner Geschichte beginnt, engagieren sich die Vereinigten Staaten weiter für eine Politik, die demokratische Prinzipien, Rechtsgrundsätze und den Respekt für Menschenrechte unterstützt», erklärte US-Präsident Barack Obama. Venezuela hatte erst am Dienstag zwei US-Militärattachés wegen mutmasslicher Verwicklung in «konspirative Pläne» des Landes verwiesen. Die USA wiesen die Behauptungen als abwegig zurück.
Kanonensalven für Chávez
Unterdessen laufen in Venezuela die Vorbereitungen für eine grosse Trauerfeier. Bereits am heutigen Mittwoch soll der Staatschef um 8 Uhr morgens (13.30 Uhr MEZ) landesweit mit 21 Kanonensalven geehrt werden.
Dies teilte Verteidigungsminister Diego Molero in der Nacht in der Hauptstadt Caracas mit. Bis zur Beisetzung von Chávez wird dann jede Stunde ein Kanonenschuss ertönen, wie die staatliche Nachrichtenagentur AVN berichtete.
Der Leichnam des Staatschefs soll im Laufe des Tages vom Militärspital in die Militärakademie übergeführt und dort aufgebahrt werden. Die Bevölkerung soll die Gelegenheit bekommen, Chávez die letzte Ehre zu erweisen.
Am Freitag werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs zur offiziellen Trauerfeier in Caracas erwartet.
Hugo Chávez war am Dienstag im Alter von 58 Jahren an den Folgen seiner schweren Krebserkrankung in Caracas gestorben.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.