In den USA werden Polizisten zunehmend mit Militärmaterial ausgerüstet. Gepanzerte Fahrzeuge, Kampfanzüge und Ausrüstung aus dem Krieg. «Eine gefährliche Entwicklung», findet Tim Lynch vom Cato Institute, einem der einflussreichsten Think-Tanks der USA.
Denn mit dem Militärgerät könne sich auch eine Militärhaltung in die zivile Polizei einschleichen. Nämlich dann, wenn die Polizei damit beginnt, die Bürger als Gegner zu sehen.
Gewaltvermeidung vs. Zerstörung
Panzer statt Polizeiautos – das gibt es nicht nur in Ferguson und auch nicht erst seit einigen Wochen. Im Gegenteil, bereits seit 2001 läuft ein Programm, um die lokalen Polizeikräfte im Army-Style aufzurüsten.
«Doch der Auftrag der Polizei ist eigentlich ein ganz anderer», meint Tim Lynch. Während die Armee den Feind mit aller Macht zerstören müsse, sollte die Polizei eigentlich Gewalt möglichst vermeiden.
«Ich will die Familie im Ernstfall verteidigen»
Doch das gelingt scheinbar immer weniger. Viele Bürger fühlen sich trotz der Aufrüstung der Polizei immer unsicherer. Die Folge: Das Geschäft mit der Angst boomt.
«Man weiss ja nie, was passiert, und ich möchte mich und meine Familie im Ernstfall verteidigen können», meint der Kunde eines Waffengeschäfts. Und so wie er denken viele – und das weit über die Grenzen Fergusons.