Seit Mittwochabend berät sich die Ukraine-Kontaktgruppe in der weissrussischen Hauptstadt Minsk über Friedensmassnahmen im Konflkt in der Ostukraine. Ein Lichtblick der ersten Verhandlungen seit mehr als drei Monaten ist die Einigung auf einen Austausch aller Gefangenen.
Die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien bereit, 150 ukrainische Sicherheitskräfte gegen 225 Gefangene auszutauschen. Das berichtete die Agentur Interfax unter Berufung auf den prorussischen Separatistenführer Alexander Sachartschenko. Die übrigen Schritte eines Friedensplanes für die Ostukraine müssten aber weiter erörtert werden, sagte er.
Die am Mittwoch bis in die Nacht geführten Verhandlungen über den Konflikt im Donbass hätten einen «vorbereitenden Charakter» gehabt, sagte Separatistenvertreter Denis Puschilin. Die Separatisten bezeichneten die Gespräche als schwierig.
Sie wollen erreichen, dass die ukrainische Regierung ihre Wirtschaftsblockade im Donbass aufgibt. Ausserdem ist der von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Flughafen Donezk umkämpft. Jede Seite des Konflikts erhebt Anspruch auf den strategisch wichtigen Flughafen.
Die Gespräche in der weissrussischen Hauptstadt Minsk finden unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) statt. Anwesend sind Vertreter Russlands und der Ukraine sowie der pro-russischen Separatisten.
In Minsk soll als Hauptziel die seit Monaten brüchigen Waffenruhe gefestigt werden. Separatistenführer Sachartschenko warf der Regierung in Kiew vor, einen Krieg vorzubereiten. Kiew will die Kontrolle über die nach Unabhängigkeit strebenden Regionen Donezk und Lugansk zurückgewinnen.