In der Türkei ist ein Putschversuch von Streitkräften gegen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben der Regierung abgewendet worden.
«Die Situation ist weitgehend unter Kontrolle», sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim. Mehr als 1535 Putschisten seien festgenommen worden. Über 200 Menschen sterben, mehr als 1000 Menschen wurdenverletzt. Auch im Morgengrauen waren in Ankara noch Schüsse und Explosionen zu hören.
«Militär wird gesäubert»
Staatspräsident Erdogan sagte, bei den Putschisten handele es sich um eine Minderheit in den Streitkräften. «Wir haben mit der Operation begonnen, das Militär vollständig zu säubern. Und wir werden diese Operation weiterführen.»
Erdogan machte die Bewegung des im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch in der Türkei verantwortlich. «Sie werden einen sehr hohen Preis für diesen Verrat zahlen», sagte Erdogan am Samstagmorgen am Atatürk-Flughafen in Istanbul.
Gülen ist ein einstiger Verbündeter Erdogans. Beide haben sich aber 2013 überworfen. Gülen - der in der Türkei inzwischen als Terrorist gilt - verurteilte den Putschversuch auf das Schärfste. Eine Regierung müsse durch freie und faire Wahlen an die Macht kommen, nicht durch Gewalt, hiess es in einer Mitteilung.