Die Anhänger von Ägyptens Präsident Mohammed Mursis sind am Freitag erneut auf die Strasse gegangen.
In mehreren Städten kam es zu Zusammenstössen zwischen Unterstützern und Gegnern Mursis. In Alexandria wurde ein Mensch getötet, mehrere wurden verletzt. In der Provinz Beheira gab es drei Verletzte. Mehrere Muslimbrüder wurden verhaftet. Die Islamisten riefen zu neuen Protesten am Samstag auf.
Systematisch unterdrückt
Die Muslimbrüder geben nicht auf. Allerdings ging die Zahl der Demonstranten in den vergangenen Tagen merklich zurück. Seit der Räumung der Protestcamps Mitte August sitzt nahezu die gesamte Führungsriege der Muslimbruderschaft hinter Gittern.
Am Donnerstag hatte die Übergangsregierung den landesweiten Ausnahmezustand um zwei Monate verlängert. Dadurch können die Sicherheitskräfte weiterhin mit Härte gegen die Demonstranten vorgehen, können sie verhaften
Menschenrechtler kritisieren
Menschenrechtsorganisationen sagen, in den letzten Wochen seien mindestens 2000 Muslimbrüder und andere Islamisten festgenommen worden. Zudem werden sie vom Militär aus allen einflussreichen und öffentlichten Posten entfernt, die von ihnen unterstützten Schulen würden isoliert und ihre Medien verboten.
«Aber auch liberale Ägypter spüren mehr und mehr die Repressionen des Militärs», sagt SRF-Korrespondentin Iren Meier. Im Visier haben die Generäle offenbar auch kritische Blogger, also Leute, die beim Aufstand gegen das Mubarak-Regime an vorderster Front standen.