Der erzkonservative US-Senator Ted Cruz hat als erster Republikaner offiziell seine Kandidatur für das Präsidentenamt bei den Wahlen im November 2016 bekanntgegeben. Der 44-Jährige kündigte dies via Kurzmitteilungsdienst Twitter an.
«Ich kandidiere für das Präsidentenamt und hoffe, Ihr Vertrauen zu gewinnen!» schrieb Cruz. Gleichzeitig veröffentlichte er ein 30 Sekunden langes Video, in dem Cruz davon spricht, Amerika wieder zu «alter Grösse» zu führen. Im Laufe des Montags wollte der Senator eine Rede in der christlichen Liberty University in Lynchburg (Virginia) halten.
Gegenentwurf zu Obama
Cruz gilt als erbitterter Gegner der Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama. Als Senats-Neuling sorgte er 2013 in einer Debatte zur Reform für Schlagzeilen – mit einer Dauerrede. Sie dauerte fast 22 Stunden. Im Kräftemessen mit Obamas Demokraten galt Cruz als treibende Kraft hinter einer mehrwöchigen Schliessung von Regierungsbehörden. Der Sohn eines Kubaners und einer Amerikanerin ist ehemaliger Generalstaatsanwalt von Texas. Er studierte Jura an den Eliteunis Harvard und Princeton.
Dass der junge Senator erster Präsidentenkandidat seiner Partei wird, hat aus Sicht von US-Medien vor allem taktische Gründe. Cruz wolle bereits früh die Aufmerksamkeit von Anhängern des rechten Flügels der Republikaner gewinnen, weil er mit Kandidaturen weiterer konservativer Politiker seiner Partei rechne, schreibt die «New York Times».
Zahlreiche mögliche Bewerber
Mehr als ein Dutzend Republikaner zeigen laut Medienberichten Interesse, im Januar 2017 die Nachfolge von US-Präsident Barack Obama anzutreten. Obama kann nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidieren.
Zu den wahrscheinlichen Herausforderern von Cruz im Vorwahlkampf der Republikaner gehören unter anderem Wisconsins Gouverneur Scott Walker und der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, sowie der ehemalige Gouverneur von Florida und Bruder von George W. Bush, Jeb Bush.
Die Demokraten geben sich noch bedeckt
Auch Rand Paul, der radikale rechte Querdenker, der Kentucky als Senator vertritt, sowie Floridas Senator Marco Rubio gelten als Interessenten. Mitt Romney, der zweimal ohne Erfolg für die Republikaner antrat, hat dagegen abgewunken.
Bei den Demokraten gilt die ehemalige Aussenministerin Hillary Clinton, die sich noch nicht öffentlich erklärt hat, als aussichtsreichste Kandidaten für das Präsidentenamt.