Das Finanzministerium warnte vor «katastrophalen» Folgen für die Wirtschaft, sollte der Kongress die Schuldenobergrenze nicht rechtzeitig anheben. Die Auswirkungen beträfen die Finanzmärkte, die Schaffung von Jobs, die Verbraucherausgaben und das Wirtschaftswachstum.
«Die Kreditmärkte könnten erstarren, der Wert
des Dollars könnte abstürzen, die Zinsen für US-Staatsanleihen in die Höhe schiessen», heisst es einem Bericht. Die negativen Folgen würden rund um den Globus zu spüren sein, eine schlimmere Finanzkrise und Rezession als im Jahr 2008 sei denkbar.
Demokraten und Republikaner liefern sich einen erbitterten Streit um die Staatsfinanzen, der in der Nacht zum Dienstag zum ersten Stillstand der Bundesverwaltung seit 17 Jahren führte.
«Republikaner brennen das Haus ab»
Seit Mai kratzt die US-Regierung am Schuldenlimit, das derzeit 16,7 Billionen Dollar beträgt. Bislang gewährleistet das Finanzministerium die Zahlungsfähigkeit der
grössten Volkswirtschaft der Welt durch Sondermassnahmen. Dieser Spielraum ist nun fast erschöpft.
Der Streit schwelt unterdessen weiter. Der republikanische Präsident des Repräsentantenhauses John Boehner spricht Präsident Barack Obama die nötige Kompromissbereitschaft ab. «Wir haben den Demokraten vier verschiedene Vorschläge unterbreitet – sie sind auf keinen eingegangen», sagt Boehner vor de Medien.
Obama seinerseits unterstellt den Republikanern, das «ganze Haus» abbrennen zu wollen – nur wegen ihrer Obsession mit seiner Gesundheitsreform. Man komme so nicht vom Fleck. Aus Furcht vor dem Tea-Party-Flügel seiner Partei weigere sich Boehner, ein Haushaltsgesetz ohne Einschränkungen für die Gesundheitsreform zur Abstimmung zu stellen. «Die Amerikaner wählten ihre Abgeordneten, um ihr Leben leichter zu machen, nicht schwerer», so Obama.