Markus Kaim, Sicherheitsexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik, ist nach den Anschlägen in Paris alarmiert: Die Terrororganisationen verfügen in Europa offenbar über eine viel bessere Logistik und Struktur, als man bisher angenommen habe konstatiert er bei SRF News.
Zwar seien die Sicherheitsvorkehrungen in Frankreich nach den Anschlägen auf das Satiremagazin Charlie Hebdo im Januar 2015 erheblich erhöht worden. Doch diese hätten nur bedingt Früchte getragen.
«Eine klare Steigerung ist sichtbar»
Auf die Frage, ob es zwischen dem Anschlag auf Charlie Hebdo und den Attentaten der letzten Nacht einen Zusammenhang gebe, spricht Kaim von einer klaren Steigerung. «Vor ein paar Monaten haben wir noch von einzelnen Tätern, die sich selber radikalisiert haben, gesprochen. Dann sprach man von Einzeltätern, die ganz klar eine Verbindung zur Terrormiliz IS haben – sie waren in Ausbildungslagern des IS, wurden dort bewaffnet, finanziert und haben dort gegebenenfalls – das ist nicht ganz klar – ihre finalen Instruktionen erhalten.»
Das wir tatsächlich aus einem Dunstkreis des Islamismus sprechen müssen, ist offensichtlich geworden.
Bei der Fülle der Anschläge der vergangenen Nacht und auch bei Planung stelle man doch fest, dass es offensichtlich eine viel bessere Logistik, Vorbereitung und Struktur gebe, als bisher bekannt war, sagt Kaim.
Dementsprechend ist die Bedrohung, die vom IS auf westliche Städte ausgeht, noch einmal deutlicher geworden.
Allerdings hat sich die Terrormiliz Islamischer Staat noch nicht offiziell zu den Anschlägen bekannt. Auch Kaim sagt, ob der IS tatsächlich hinter den Attentaten in Paris stehe, bleibe noch abzuwarten.
Aber: «Auf Websites, die vom IS betrieben werden und auch auf Twitter, sind offensichtlich bereits einige Jubelgesänge zu hören.» Zudem hätten einige Attentäter in Paris während den Anschlägen Allah angerufen, deshalb sei es legitim, diese Verbindungen zu machen.