Seit drei Wochen sind in einer neuen Welle der Gewalt zwischen Israeli und Palästinensern rund 60 Menschen ums Leben gekommen. Jetzt unternimmt US-Aussenminister John Kerry einen weiteren Vermittlungsversuch. In Berlin traf er den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der auf Deutschlandbesuch weilt. Das Gespräch habe ihm «vorsichtigen Optimismus» gegeben, sagte Kerry nach dem Treffen.
Er sei «verhalten ermutigt», dass in den nächsten Tagen möglicherweise einige Dinge auf den Tisch gelegt werden könnten, die hoffentlich positive Auswirkungen für eine Entschärfung der Situation hätten. Darüber wolle er unter anderem mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas beraten, sagte Kerry.
«Terroristische Akte beider Seiten»
Kerry hatte Israelis und Palästinenser zuvor zu einem Ende der Gewalt im Nahen Osten aufgerufen. «Es ist entscheidend, dass all diese Hetze und all diese Gewalt aufhört», sagte er. Es müssten Schritte unternommen werden, um die gegenseitigen Beschuldigungen zu überwinden. Der US-Aussenminister zeigte sich zuversichtlich, dass beide Seiten zur Deeskalation bereit sind.
Das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen Israel und den USA wurde durch die jüngste Gewaltwelle weiter belastet. Washington hatte israelischen Sicherheitskräften «übertriebene Gewalt» vorgeworfen und beide Seiten «terroristischer Akte» beschuldigt. Diese Formulierung hatte das US-Aussenministerium nach scharfer Kritik aus Israel dann aber abgeschwächt und das Recht Israels bekräftigt, sich zu verteidigen.