Jährlich suchen bis zu 20 Wirbelstürme die Philippinen heim. Doch einen Taifun wie «Haiyan» hat das Archipel noch nie erlebt. Ivo Sieber, der Schweizer Botschafter in Manila, nimmt Stellung zur Katastrophe auf den Philippinen:
Wie sieht die Situation vor Ort aus?
Ivo Sieber: Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gang. Zurzeit klärt man ab, wie gross Schäden und Opferzahlen sind. Das ist sehr schwierig, weil die Informationen fehlen. Die Kommunikationskanäle sind unterbrochen.
Wie kommen die Rettungskräfte mit den schwierigen Bedingungen zurecht?
Die Rettungskräfte versuchen sich Zutritt zu den betroffenen Gebieten zu verschaffen. Das sind teilweise Hügel- und Berggebiete, wo die Strassen unterbrochen sind und man nur per Helikopter hinkommt. Es gibt Küstengebiete, die sehr stark betroffen sind, vor allem im Osten des Landes.
Wie reagiert die Bevölkerung?
In Manila herrscht grosse Sorge um das Schicksal und die Verfassung der Leute in den direkt betroffenen Gebieten. Die Loyalität ist gross. Es werden viele Kleider und Lebensmittel gespendet. Neben der Regierung sind verschiedenste Organisationen im Einsatz. Man versucht, den betroffenen Gebieten und den Leuten zu helfen.
Wie geht das Land mit einer solch gewaltigen Katastrophe um?
Die Philippinen sind sehr gut in der Prävention. Im Vorfeld dieses Super-Taifuns wurden bereits 600'000 Menschen evakuiert. Wie es jetzt weitergeht, ist schwer zu sagen. Es wird noch Wochen dauern, bis die Bevölkerung wieder zur Normalität zurückkehren kann.
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Bild 1 von 13. 13. November: Vor allem die Kinder sind durch die Folgen des Taifuns «Haiyan» stark betroffen. Das UNO-Kinderhilfswerk Unicef rechnet vor, dass auf den Philippinen rund 4,4 Millionen Kinder Hilfe benötigen. Dabei stellen Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen eine besonders grosse Gefahr dar. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 13. 13. November: Inmitten unzähliger Trümmer versucht ein Mann, Kleider seiner Angehörigen zu trocknen. Die internationale Hilfe – auf die viele Überlebende zählen – läuft nur schleppend an, da die betroffenen Gebiete nur schwer zugänglich sind. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 13. 12. November: Während viele Familien immer noch auf Hilfe warten, kündigt sich schon der nächste Taifun mit heftigem Regen an. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 13. 12. November: Die Leichen werden gezählt und nach Möglichkeit identifiziert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 13. 11. November: Andere Menschen sind an den Flughafen von Tacloban geflüchtet. Sie hoffen dort auf rasche Hilfe. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 13. 11. November: Die Not wächst. Kinder stehen am Strassenrand mit Schildern: «Helft uns. Wir brauchen Essen.». Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 13. 11. November: Das Ausmass wird nur langsam sichtbar. Ein Blick von oben auf die Provinz Samar. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 13. 10. November: Erste Aufräumarbeiten in der Stadt beginnen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 13. 10. November: Ein Vater mit seinen zwei Kindern in Tacloban. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 13. 10. November: Grosse Tanker, mitgerissen von den Fluten, stehen mitten in der zerstörten Stadt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 13. 10. November: Wo einst Häuser standen, sind nur noch Trümmerhaufen zu sehen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 13. 10. November: Die Verwüstung in der Stadt Tacloban ist verheerend. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 13. 8. November: Die Nasa zeichnet von der internationalen Raumstation ISS aus dieses Bild von Taifun «Haiyan» auf. Bildquelle: Keystone.