Die Schlüsselämter auf einen Blick
Pierre Moscovici:
Kommissar für Wirtschaft und Steuern
Ehemaliger Finanzminister Frankreichs
Jonatahn Hill:
Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion
Konservativer und Ex-Fraktionschef der Tories im britischen Oberhaus
Günther Oettinger:
Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft
Ex-Ministerpräsident Baden-Württembergs, bisheriger EU-Energiekommissar
Cecilia Malmström:
Handelskommisarin
Bisherige EU-Innenkommissarin
Federica Mogherini:
EU-Aussenbeauftragte
Sozialdemokratin, italienische Aussenministerin
Dies hatte man nicht erwartet, als der künftige EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker vor die Medien trat. Der Brite Jonathan Hill wird neuer Finanzkommissar. «Zu seinen Kernaufgaben gehören Fragen rund um die Stabilität des Finanzplatzes», sagt SRF-Korrespondent Oliver Washington. Hinzu kommt: In Hills Ressort fällt auch der Bereich Bankenregulierung. Der Brite ist ein Euroskeptiker. Er hatte sich öffentlich stark gemacht, die Befugnisse der EU-Institutionen einzuschränken. Damit wird klar: Die Euroskeptiker sind endgültig in der Zentrale der Macht angekommen.
Die neuen Kommissare müssen aber noch vom EU-Parlament bestätigt werden, bevor sie im November ihre Arbeit aufnehmen können.
Der frühere französische Finanzminister Pierre Moscovici übernimmt die Bereiche Wirtschaft, Währung und Steuern. Der Lette Valdis Dombrovskis (Euro) und der Finne Jyrki Katainen (Arbeit, Wachstum und Investitionen) fungieren als Vizepräsidenten für diesen Bereich.
Sieben Vizepräsidenten mit Anführer
Der Deutsche Günther Oettinger soll in der neuen EU-Kommission für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständig sein.«Die Weiterentwicklung des Internets ist einer der Schwerpunkte der EU, die sie sich auf die Fahne geschrieben hat», sagt Washington.
Oettinger hat ebenfalls einen Vizepräsidenten über sich. Der Este Andrus Ansip soll den Bereich in der EU-Kommission koordinieren.
Bisher hatte Oettinger das Ressort Energie geleitet. In der neuen Funktion soll er dabei helfen, Europa digital zu vernetzen und die Reform des Urheberschutzrechtes im Internetzeitalter vorantreiben.
Insgesamt gibt es sieben Vizepräsidenten, wobei der bisherige niederländische Aussenminister Frans Timmermans als erster Vizepräsident arbeiten und für eine bessere Regulierung auf EU-Ebene zuständig sein soll.
Wettbewerbskommissarin aus Dänemark
Traditionell wichtig in Brüssel ist zudem der Job an der Spitze der Wettbewerbskommission. Dieser geht an die Dänin Margrethe Vestager . Die Handelskommissarin und damit zuständig für die Verhandlungen über das umstrittene Freihandelsabkommen mit den USA ist die Schwedin Cecilia Malmström .
Die EU-Kommission hat eine wichtige Rolle im Brüsseler Machtapparat. Sie macht Gesetzesvorschläge und wacht über die Einhaltung europäischen Rechts.