Im Zuge der geplanten Aufteilung von weiteren 120'000 Flüchtlingen unter den EU-Staaten soll Deutschland nach dem Willen der EU-Kommission 31'443 Menschen aufnehmen, Frankreich 24'031 aufnehmen.
Das verlautete aus Brüsseler Diplomatenkreisen, bevor Kommissionschef Jean-Claude Juncker seinen Plan für verbindliche Quoten am Mittwoch offiziell vorstellen will.
Juncker will mit der Quotenregelung vor allem Griechenland, Italien und Ungarn entlasten, die drei Länder, in denen die meisten Flüchtlinge erstmals die EU betreten. Viele EU-Staaten, insbesondere aus dem Osten, wehren sich gegen die Zuweisung von Kontingenten.
Hollande und Merkel fordern Menschlichkeit
Der französische Präsident François Hollande erklärte sich bereit, gut 24'000 Flüchtlinge aufzunehmen. «Wir werden es tun», sagte er vor Journalisten. Angesichts der Flüchtlingskrise seien «Menschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein» notwendig. Hollande schlug zugleich eine Konferenz zu der Krise in Paris vor.
Angesichts der wachsenden Zahl an Flüchtlingen forderte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Vizekanzler Sigmar Gabriel eine deutsche Kraftanstrengung. Sowohl die CDU-Chefin als auch der SPD-Vorsitzende lobten die Aufnahmebereitschaft vieler Bürger. Darauf könne Deutschland stolz sein, erklärten beide in Berlin.
Serbien will eigene Migranten zurückhalten
Merkel verwies aber darauf, dass die Aufnahme der Flüchtlinge eine Langzeitaufgabe sein werde. «Wir werden noch lange Zeit freiwilliges Engagement brauchen», sagte sie.
Die Koalition habe nun ein Gesamtpaket zur Bewältigung der Flüchtlingsfrage beschlossen, so Merkel weiter. «Wir können das schaffen», betonte sie. Sie freue sich, «dass Deutschland ein Land geworden ist, mit dem viele Hoffnungen verbinden».
Serbien will nach Angaben von Ministerpräsident Aleksandar Vucic Gesetze beschliessen, um Landsleute davon abzuhalten, in Deutschland Asyl zu beantragen. Er sei auch einverstanden, dass die Bundesregierung Sozialleistungen für diese Gruppe kürzen wolle, sagt er vor einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.