Die gute Nachricht: In der krisengeplagten Eurozone ist die Neuverschuldung 2013 auf drei Prozent zurückgegangen – die schlechte: Die Gesamtverschuldung der 18 Euro-Länder stieg auf 92,6 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP).
Erstmals seit drei Jahren ging das Defizit damit wieder nach oben, und zwar deutlich um 3,8 Punkte gegenüber 2012. Die Gesamtverschuldung, die auch durch die Notkredite der Europartner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) steigt, erreichte 175,1 Prozent – 18,1 Punkte mehr als 2012.
Für SRF-Wirtschaftsredaktor Christian Kolbe zeigen die neuesten Zahlen Zweierlei. Zum einen, dass die Eurokrise nicht mehr so akut sei, zum anderen aber auch, dass es noch lange dauern werde, bis sie wirklich überwunden sei. «Denn so lange die Wirtschaft nicht wächst und die Arbeitslosigkeit hoch ist, können eben auch die Schulden nicht abgebaut werden», so Kolbe.
Slowenien mit höchster Neuverschuldung
Zwar haben die Euro-Staaten im Durchschnitt weniger ausgegeben und mehr eingenommen. Doch in einigen Ländern geht der Trend in die falsche Richtung. In Griechenland zum Beispiel sei sowohl die Neuverschuldung als auch der Gesamtschuldenstand weiter deutlich gestiegen. 23,1 Milliarden an Verbindlichkeiten häufte Athen allein im letzten Jahr an.
Bei der Zunahme der Verschuldung ist Griechenland dennoch nicht Spitzenreiter. Der Platz gebührt 2013 Slowenien. Hier stieg das Defizit um 10,7 Punkte auf 14,7 Prozent.
Einzig Luxemburg ist im Plus
Ihr Defizit abbauen konnten hingegen unter anderen die Zyprer (5,4 Prozent), die Portugiesen (4,9), die Spanier (7,1), und die Iren (7,2). In Frankreich ging die Neuverschuldung leicht auf 4,3 Prozent der Wirtschaftsleistung zurück.
Erlaubt sind nach den Maastricht-Kriterien drei Prozent, was insgesamt zehn EU-Länder nicht schafften. Einziges Land, das mehr einnahm als ausgab, war im vergangenen Jahr Luxemburg, das bei einem Plus von 0,1 Prozent landete.