An einer U-Bahn-Station im europäischen Teil von Istanbul sind am Dienstagabend durch eine Explosion mindestens fünf Menschen verletzt worden. Das sagte der Bezirksbürgermeister von Bayrampasa, Atila Aydiner gegenüber den Medien; er sprach überdies von einer Rohrbombe. Gouverneur Vasip Sahin bestätigte dies zunächst nicht.
Keine gesicherten Erkenntnisse
Die Explosion ereignete sich kurz nach 17.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MEZ). Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie zahlreiche Rettungswagen zum Ort der Explosion fuhren. Fahrgäste brachten sich in Sicherheit, indem sie über die Gleise liefen. Der gesamte U-Bahn-Verkehr wurde angehalten, im Laufe des Abends aber nach und nach wieder aufgenommen. Zwei Stunden nach der Explosion waren Polizeieinheiten in weisser Schutzkleidung vor Ort, um Beweismittel zu sichern.
Gesicherte Erkenntnisse zur Ursache der Explosion gab es zunächst nicht. In Medienberichten war auch von der Explosion eines Elektro-Transformators die Rede. Die Nachrichtenagentur Dogan und die Zeitung «Hürriyet» berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise, es habe sich um einen Sprengsatz gehandelt, der an einer über die Gleise führenden Fussgängerbrücke versteckt gewesen sei.
War die Polizei das Ziel?
Auch die Nachrichtenagentur DHA berief sich auf Sicherheitskreise und meldete, es habe sich um einen selbst gebastelten Sprengsatz gehandelt. Laut der Online-Zeitung Radikal wurde eine Bombe am Strassenrand platziert. Ziel sei vermutlich die Einsatzpolizei gewesen, deren Bus kurz vor der Detonation vorbeifuhr.
In der Türkei herrscht erhöhte Alarmbereitschaft, seit am 10. Oktober bei einem Doppel-Anschlag von Selbstmordattentätern vor dem Hauptbahnhof der Hauptstadt Ankara 103 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt wurden. Die Regierung machte dafür die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich.