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Bild 1 von 8. Dramatische Szenen spielten sich am Sonntagmorgen auf der Autofähre «Norman Atlantic» ab. Um 4.30 Uhr brach an Bord ein Feuer aus. Obwohl die Küstenwache schnell kontaktiert wurde, verhinderte die raue See eine ordnungsgemässe Rettung. An Bord befanden sich 478 Menschen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 8. Wegen des hohen Wellengangs konnten die Passagiere nur durch Helikoptereinsätze gerettet werden. Zeugen berichten von hektischen Szenen. Bis zur einbrechenden Nacht konnte erst die Hälfte der Passagiere gerettet werden; in der Nacht selber musste die Evakuierung eingestellt werden. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 8. Am Montagmorgen konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Die Evakuierung wurde fortgesetzt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 8. Die fröstelnden Passagiere werden von den Einsatzkräften betreut. Ärzte kamen an Bord, um die noch nicht evakuierten Personen medizinisch zu betreuen. Bei dem Unglück kam ein Grieche ums Leben, der ins eiskalte Wasser sprang. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 8. Das Containerschiff «Spirit of Piraeus» nahm 49 Passagiere auf. Am Montagmorgen lief es im italienischen Hafen Bari ein. . Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 8. Die in Bari angekommenen Personen werden mit einem Bus der örtlichen Feuerwehr weiter transportiert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 8. Die durch Helikoptereinsätze geretteten Passagiere wurden auf dem Flughafen in Korfu betreut, wo sie eine Mahlzeit erhielten. Die Rettungsdecke soll sie vor Unterkühlung schützen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. Eine Aufnahme der «Norman Atlantic» vor dem Unglück. Die Autofähre hat eine Länge von 177,40 Meter. Ihre maximale Passagierzahl beträgt 852 Personen. Bildquelle: Keystone.
Alle Passagiere, die sich noch auf der verunglückten Fähre «Norman Atlantic» befanden, sind gerettet. Laut den italienischen Behörden sind 427 Menschen in Sicherheit gebracht worden, darunter auch die Crew. Die Suche nach möglichen Vermissten gehe weiter. An Bord waren laut Passagierliste 478 Menschen. Diese Zahl ist laut den italienischen Behörden aber mit Vorsicht zu geniessen.
Für mindestens acht Menschen kam die Hilfe zu spät. Ein Todesopfer wurde am Sonntag gefunden, sieben weitere Leichen wurden am Montag geborgen. Beim ersten Todesopfer handelte es sich offenbar um einen Griechen, der beim Sprung über Bord ums Leben gekommen ist.
Die Fähre der griechischen Anek Lines war auf dem Weg von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien, als am frühen Sonntagmorgen nordwestlich der Insel Korfu vermutlich auf dem Autodeck ein Feuer ausbrach. Das Schiff treibt nun manövrierunfähig zwischen der italienischen und albanischen Küste.
Gerettete Schweizer sind wohlauf
Von den zehn Schweizern, die sich nach griechischen Angaben auf der Fähre befanden, waren laut dem Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) deren sechs am frühen Abend vom Schiff gebracht worden. Auch eine Begleitperson anderer Nationalität befinde sich Sicherheit. Die sieben Geretteten seien wohlauf, teilte das EDA mit.
Rettung per Helikopter
Die meisten der Geretteten wurden mit Helikoptern auf andere Schiffe gebracht, die zur Hilfe geeilt waren. Mehrere Menschen, darunter eine Schwangere und Kinder, kamen ins Spital.
Inzwischen seien die Flammen an Bord der Fähre unter Kontrolle, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Es könnte jedoch weitere Glutnester im Inneren des Schiffes geben, und es qualme weiter. Das italienische Marine-Schiff «San Giorgio» übernahm am Sonntagabend die Einsatzleitung. Wohin die Fähre geschleppt werden soll, ist noch nicht klar – möglicherweise ins süditalienische Brindisi.
War das Fahrzeugdeck überladen?
Über die Ursache des Brandes auf dem Schiff wird weiter spekuliert. Möglicherweise ist das Fahrzeugdeck überladen gewesen. Lastwagenfahrer berichteten in griechischen Medien, dass einige Fahrzeuge Olivenöl geladen hätten. Ein Funke könne da schnell einen Brand auslösen.
Erst kürzlich waren bei einer Kontrolle der betreffenden Fähre Mängel festgestellt worden. So etwa an Sicherheitstüren und bei der Beleuchtung. Die Mängel seien aber umgehend behoben worden. Der Schiffsbauingenieur Giorgos Margetis sagte dem griechischen Sender Skai, die Schäden könnten aber nicht gravierend gewesen sein – andernfalls wäre die «Norman Atlantic» am Auslaufen gehindert worden. Die Reederei betonte, dass das Schiff fahrtüchtig gewesen sei.