Flugzeugabsturz in der Ukraine
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Bild 1 von 12Legende: Die Absturzstelle befindet sich in der Nähe der Ortschaft Grabovo. Verschiedene Airlines haben mittlerweile ihre Flugrouten geändert und umfliegen den Osten der Ukraine. Reuters
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Bild 2 von 12Legende: Die Wrackteile liegen verstreut in einem Umkreis von 15 Kilometern um den Ort Grabovo. Reuters
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Bild 3 von 12Legende: An Bord der Maschine befanden sich 283 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder. Reuters
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Bild 4 von 12Legende: Die Maschine war unterwegs von Amsterdam nach Kuala Lumpur. An der Absturzstelle ist ein Triebwerk der verunglückten Boeing zu erkennen. Reuters
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Bild 5 von 12Legende: Pro-russische Rebellen und die Regierung in Kiew beschuldigen sich gegenseitig, für den Absturz verantwortlich zu sein. Reuters
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Bild 6 von 12Legende: Laut ukrainischer Luftverkehrskontrolle gab es vor dem Verschwinden von Flug MH17 keinerlei Anzeichen für Probleme. Reuters
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Bild 7 von 12Legende: Ein pro-russischer Separatist sieht sich die Unfallstelle an. Bisher konnten erst 121 tote Passagiere aus den Wrackteilen geborgen werden. Reuters
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Bild 8 von 12Legende: Mittlerweile garantieren pro-russische Separatisten freien und sicheren Zugang für internationale Experten, die den Absturz untersuchen wollen. Keystone
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Bild 9 von 12Legende: Die Blackbox der Boeing konnte bereits geborgen werden. Möglicherweise wird sie Aufschluss darüber geben, was geschehen ist. Reuters
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Bild 10 von 12Legende: Bei der verunglückten Maschine handelt es sich um eine Boeing-777 – der gleiche Typ wie beim Absturz einer Malaysia-Maschine am 08. März. Reuters
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Bild 11 von 12Legende: Angehörige haben sich am Amsterdamer Flughafen Schipol getroffen. Sie wurden per Bus an einen abgeschirmten Ort gebracht und mit mehr Informationen versorgt. Keystone
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Bild 12 von 12Legende: Vor der niederländischen Botschaft in Kiew sind Leute zusammen gekommen, um ihr Mitgefühl mit den Betroffenen auszudrücken. Keystone
Eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord ist am Donnerstag im Osten der Ukraine abgestürzt und in umkämpftem Gebiet zerschellt. Es gibt keine Überlebenden. Die Maschine war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur.
Die Ursache des Unglücks ist unklar. Es gibt allerdings Hinweise, die Maschine könnte von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden sein. Die ukrainische Luftfahrtbehörde teilte mit, es habe vor dem Verschwinden des Flugzeuges keine Anzeichen für Probleme gegeben.
Mitschnitte belasten angeblich Rebellen
US-Vizepräsident Joe Biden sagte, es handle sich «nicht um einen Unfall». Das Flugzeug sei «vom Himmel geholt worden». Ein namentlich nicht genannter US-Beamter sagte zudem gegenüber dem Sender CNN, ein Radar habe registriert, wie ein Luft-Boden-Raketensystem ein Flugzeug ins Visier genommen habe – unmittelbar vor dem Absturz von Flug MH17. Ein zweites Radarsystem zeige deutliche Veränderungen auf einem Wärmebild zum Zeitpunkt, als das Flugzeug getroffen wurde.
Der ukrainische Geheimdienst veröffentlichte zwei Telefonmitschnitte, welche angeblich beweisen sollen, dass pro-russische Rebellen hinter der Tat stecken. Ein Rebellen-Kommandant soll dabei seinem Vorgesetzten beim russischen Militär-Geheimdienst berichten, man habe soeben ein Flugzeug abgeschossen.
Luftraum über Ukraine gesperrt
Die Maschine war auf rund 10 Kilometer Höhe unterwegs. Die Boeing 777 hatte Amsterdam um 12.15 Uhr Ortszeit verlassen und sollte am Freitagmorgen um 6.10 Uhr malaysischer Ortszeit in Kuala Lumpur ankommen.
Laut der europäischen Luftraumbehörde Eurocontrol befand sich das Flugzeug rund 3,3 Kilometer oberhalb des gesperrten Luftraumes. Nach dem Absturz sperrte Eurocontrol den Luftraum über der Ostukraine.
Separatisten weisen Vorwürfe zurück
Unmittelbar nach Bekanntwerden des Unglücks machten sich die ukrainische Führung und die Separatisten gegenseitig für einen Abschuss der Passagiermaschine verantwortlich. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ordnete umgehend die Bildung einer Untersuchungskommission an.
Die pro-russischen Kräfte wiesen die Vorwürfe der ukrainischen Regierung zurück. Die Aufständischen hätten keine Abwehrwaffen, um Maschinen in einer Höhe von 10 000 Metern abzuschiessen. Die Separatisten hatten zuletzt mehrfach zugegeben, ukrainische Kampfjets, Transportmaschinen und mehrere Hubschrauber abgeschossen zu haben.
Kremlchef Wladimir Putin wies der Ukraine die Verantwortung für den Absturz zu. Die schreckliche Tragödie wäre nicht passiert, wenn es in der Ostukraine keinen Krieg gebe, sagte er.
Noch keine Informationen zu Schweizer Opfern
Verschiedene Staatsoberhäupter zeigten sich schockiert über das Unglück. Er sei «zutiefst schockiert», sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte. Die meisten der Opfer stammen aus den Niederlanden.
Auch die Schweiz drückte den Familien und Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes ihr Beileid aus, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Noch ist unklar, ob sich auch Schweizer an Bord der Maschine befanden.
Mit dem Absturz wird sich auch der UNO-Sicherheitsrat befassen. Die Briten haben eine Sondersitzung beantragt, wie aus Diplomatenkreisen in New York verlautete. Dem Vernehmen nach sollte sich der Sicherheitsrat am Freitagnachmittag (Ortszeit, 21 Uhr deutscher Zeit) mit dem Thema befassen.