Die britische Zeitung «The Guardian» berichtete am Samstag, dass beim Bau der Einrichtungen für die WM 2022 in Katar deutlich mehr Arbeiter ums Leben gekommen sind als bisher bekannt. Laut «Guardian» starben im letzten Jahr allein 185 Menschen aus Nepal; in den vergangenen zwei Jahren seien bei Arbeiten in Katar 382 Nepalesen umgekommen.
Die Zeitung beruft sich auf offizielle Dokumente. Ein Sechstel der im Emirat tätigen zwei Millionen Gastarbeiter stammt aus Nepal. Die Todesraten unter Arbeitern aus anderen Nationen seien noch nicht bekannt. Die Regierung von Katar habe eine Untersuchung eröffnet.
Fifa hält Problem für dringlich
Der Fussball-Weltverband Fifa reagiert nun und verlangt vom Gastgeber der Weltmeisterschaft 2022 bessere Arbeitsbedingungen. «In Katar müssen zügig und dauerhaft durchweg faire Arbeitsbedingungen eingeführt werden, und zwar auf einer nachhaltigen Basis», teilte die Fifa mit. Der Verband arbeite «auf eine Dringlichkeitslösung hin».
«Die Anwendung internationaler Verhaltensnormen ist ein Grundsatz, Bestandteil all unserer Aktivitäten und wird von allen Ausrichtern unserer Veranstaltungen erwartet», schreibt der Fussball-Weltverband.
Nepalesische Organisation appelliert an Sponsoren
Der «Guardian» hat seine Informationen teilweise von der nepalesischen Organisation Pravasi Nepali Coordination Committee (PNCC) erhalten, die sich für die Rückführung der Leichen ihrer Landsleute in ihre Heimat einsetzt. Diese rief alle Fifa-Sponsoren dazu auf, ihre Geschäftsbeziehungen zum Weltverband zu überprüfen.