Man werde keine Kosten scheuen, sagte der australische Premierminister Tony Abbott zum wiederholten Mal. Doch die Suche nach dem seit über 50 Tagen verschollenen malaysischen Flugzeug ist bei Australiern umstritten. Denn sie ist teuer. Etwa eine Million Schweizer Franken pro Tag kostet es den australischen Steuerzahler Zahlen, schätzt SRF-Korrespondent Urs Wälterlin in Australien.
Teure Suche auf dem Meeresgrund
Australien schickt seit Wochen nicht nur Flugzeuge und Schiffe ins Suchgebiet, sondern hat an der Westküste ein eigentliches Suchkommando eingerichtet. Das besteht aus teuren Expertenteams, Beamten und Militärs. Trotzdem will Australien nun die Suche auf dem Meeresgrund ausweiten, was weitere 50 Millionen Franken kosten wird. Zwar gäbe es einige kritische Stimmen in der Bevölkerung, die sich fragen, woher Australien so viel Geld nehmen wolle, sagt Wälterlin.
Denn Premierminister Abbott hat erst kürzlich ein rigoroses Sparprogramm für das Land angekündigt. Er will den Staatshaushalt zurück in die schwarzen Zahlen bringen. Jeder und jede müsse den Gürtel nun enger schnallen, liess er mehrmals verlauten. Doch Australien hat nach internationalem Recht Verpflichtungen, weiter zu suchen – dies wenigstens solange das Flugzeug vor seiner Küste vermutet wird. Das ist weiterhin der Fall, sagt Wälterlin.
Nun will Australien ein unbemanntes Unterseeboot einsetzen. Das zeige, dass die australische Regierung glaube, im richtigen Gebiet zu suchen, ist Wälterlin überzeugt. Nämlich dort, wo möglicherweise die letzten Signale der Blackboxen empfangen wurden. Deren Batterien sind nun seit einiger Zeit leer. Eine Blackbox sendet ungefähr 30 Tage lang Signale aus.